Was man sich im Hauerland erzählt

Eine historische Sage zu Hochwies

Es muss ich zu Anfang des 12. Jahrhunderts zugetragen haben, da soll ein deutscher Goldsucher ausgezogen sein das Gold und Glück zu finden. Als er den Vogelberg bei Hochwies erblickte, da bemerkte er dass der ganze Berg voll des Goldes war. Er behielt das Wissen für sich und machte sich auf den Heimweg. Zurück in der Heimat und sammelte er die Menschen die arm waren und ein wenig Abenteuerlust besaßen. Er versprach ihnen eine sichere Existenz, so machten sich mehrere Familien auf den Weg und zogen die Donau hinunter. Rings um den Vogelberg siedelten sich die Menschen in Hochwies, Deutsch-Proben und Kremnitz ringsherum um den Berg an und schürften Gold. Da wo sie kein Gold fanden, da rodeten sie den Wald, bauten Häuser, waren fleißig und mehrten so ihren Wohlstand.
Auch waren sie geschickt im Schindelherstellung, das bot sich an, denn der Wald um Hochwies war sehr schön gewachsen. Die Schindelmacher sollen drei Brüder gewesen sein, die aus Deutschland kamen. Seltsam nur , ihr Name wird mit Baracka überliefert

Das fand ich lustig, denn es soll erklären

warum die Schweine in der Erde herumwühlen.

Die Schweine hielten ein Fest ab, und wie das sich gehört gab es reichlich zu Essen – Pfannkuchen. Mit einem Mal kommt der Bauer um die Ecke, er sucht die vielen Eier die ihm aus der Vorratskammer fehlen. Die Schweine hüpfen durcheinander: „Hilfe, Hilfe der Bauer kommt, der Bauer kommt….!“ und suchen die Pfannkuchen zu verstecken. In ihrer Not buddeln sie ein großes Loch und werfen alle Pfannkuchen hinein und buddeln das Loch zu.

Diese Begebenheit erzählten sich die Schweine über Generationen und deswegen wühlen sie noch heute in der Erde, weil sie hoffen sie finden Pfannkuchen.

Die starken Kinder von Hochwies

Der Sage nach waren die Menschen aus Hochwies viel stärker als die Leute in der Umgebung. Sie waren zwei bis drei Köpfe größer gewachsen und stark wie ein Medwet (Bär). Darum, so erzählt die Sage, konnten die Türken Hochwies nicht erobern. Sie haben eine Schanze gebaut, die Türken konnte nicht hinüber, nicht allein und nicht zu Pferd. Und einer von ihnen war ganz besonders groß gewachsen und tapferer als alle Anderen, der focht einen furchtbaren Kampf. Weil er so mutig war so hat er allein die Türken zurückgeschlagen.

Wenn der Kurutz kommt…

Wenn wir Kinder besonders böse waren einander neckten und so gar nicht zu bändigen waren, da hat die Oma zu uns gesagt: “ Wie ein Kurutz, Himmel hilf!“ Ich konnte mir nie erklären was sie damit meinte. Kukrutz – ja , das heißt Maiskolben. Viele Jahre später gibt eine Sage da ein wenig Aufschluss: Der Kurutz, so erzählt man sich im Hauerland, ist schlimmer als das leibhaftige Böse. Es hieß ein Kurutz macht mehr Schaden als ein Dutzend Wölfe. Diesen Spruch kannte damals wohl jedes Kind:

„Der Kuruz ist gekummen,
Hat Proben verbrunnen,
Hat Kremnitz verzehrt
Und Schemnitz verheert.“

Auch ins Gebirge ist er gekommen, natürlich heimlich, wie ein Dieb mitten in der Nacht. Aber die Menschen waren wachsam, sie haben von weiten schon die Feuer der brennenden Hütten gesehen. So riefen die Wächter: „Der Kurutz ist da!“ Die Dörfler liefen was die Beine hergaben aus den Höfen und Hütten fort und versteckten sich im Gebirge. So fand der Kurutz Haus und Scheuer verlassen und musste unverrichteter Dinge anziehen. Freilich hat er die Hütten in Brand gesetzt, doch die Menschen waren in Sicherheit.