Ganzheitliche Anwendung von Heilpilzen – Herba Press Verlag

Was für ein Buch! Welch schiere Menge Wissen und Erfahrung darin steckt. Was Wunder, der Autor hat viel Wissen zu Papier gebracht, mehr noch als was sich in dem von ihm gegebenen unzähligen Workshops und Kursen wiederholte, dazu all die Fragen beantwortet, die aufkamen. So ist eines der umfangreichsten Nachschlagewerke zum Thema Heilpilze entstanden, großformatig und bildgewaltig. Die Pilzmedizin hat in den letzten Jahren auch im Westen in Form Kapseln, Tinkturen oder Pulver Einzug gehalten. Erschwinglich ist sie nicht, doch wie sie selbst herzustellen ist wird nun detailliert nach Vermittlung der Grundlagen erklärt. Ob per Dampfdruck extrahiert, als Auszug/ Dekokt mit und ohne Kräuter angesetzt, oder auch ein Instandpulver, ja sogar Salben – davon habe ich bis dato noch nie gelesen. Nach wie vor kritisch beäugt wird das Unbekannte – Zeit es näher kennen und schätzen zu lernen. Noch dazu, wenn die vorgestellten Arten bestens klinisch untersucht und in ihrer Wirksamkeit bestätigt wurden. Manche Sorten werden seit Jahrhunderten eingesetzt, da fragt man sich unweigerlich: Woher wussten unsere Vorfahren davon? Freilich wird das Wissen weitergegeben, so auch im Fall des Autors, der in 4. Generation Mykologe und Herbalist ist. Erfahrung – sie ist es die befähigt sich in der geheimen und geheimnisvollen Welt der Pilze einigermaßen zurecht zu finden, ausgelernt ist niemals, zu mannigfaltig ist die Thematik.

Einige vorgestellte Arten sind bekannt – wie der Wiesenchampignon oder Mu-Err – dann aber eine Symbiose von Geistermottenraupe und Myzel, namens Cordyceps. Es wirkt krebshemmend, fördert Ausdauer, Leistung und hilft bei Luftnot. Igel-Stachelbart sah ich bei einer Pilzexkursion das erste Mal – er fördert die Hirnleistung, ist hilfreich bei Neuropathie und Alzheimer-Demenz. Shiitake wirkt unter anderem hochgradig antiviral, einige Milchlinge gegen Candida – auch der Birkenporling hilft hier als alkoholischer Extrakt. Auf die erweiterte Pilzreise schicken psilocybinhaltige Spezies, vielleicht zum Allwissen, oder zur Linderung von Clusterkopfschmerzen, Depression, Angstneurosen. Bei dem Thema gibt es statt des erhobenen Zeigefingers die genaue Anleitung zur Extraktion als Tinktur. Es bestätigt auf den folgenden Seiten etwas was sich in frühester Kindheit bei mir einbrannte, mitgeteilt von einem alten Herrn:

„Klar kannst du Fliegenpilze essen – du musst sich nur ordentlich kochen und das Wasser weggießen.“

Probieren würde ich trotzdem nicht – wer weiß schon wie man reagiert. Deshalb gilt: bei allem Suchen und Sammeln ist das Wohlergehen der Lebensgemeinschaft „Draußen“ und das Eigene an erste Stelle zu setzen. Suchen, Putzen, Zubereiten, Essen – Pilze sind Sinnlichkeit pur. In welch unterschiedlichen Strukturen, Formen, Farben sie wachsen, manche klitzeklein, andere schon von Ferne leuchtend grüßend. Das Faszinierende dabei ist das sich die allermeisten (Waldpilz)Sorten eben nicht kultivieren lassen, sie bleiben frei und unberechenbar. Sie wachsen nur wenn alle Parameter passen. Wer Mühe und Aufwand nicht scheut kann versuchen Pilze kultivieren, auch davon berichtet das ausgesprochen reichbebilderte Buch. Auf Stroh, auf Holz, innen und außen – ganz wie es beliebt. Was natürlich nicht fehlen darf: einige Rezepte für kulinarische Genüsse, mache sind sehr ausgefallen, so wie das Buch. Nichts von der Stange, sehr speziell, eröffnet es berauschende Forschungswelten, ganz ohne Psilocybin. Nach der Lektüre wünschte ich mir, die Pilzmedizin, gleich welchen Kulturkreises, würde im Westen mehr Beachtung und Anwendung finden. Lerne begierig und hinterfrage alles. Wenn ich dann in einem solchen Buch lese:

Zitat: „Ich persönlich fand anfangs Pilze mit Würmern abstoßend, jetzt nicht mehr. Wenn ich die Pilze zerteile und ich entdecke Würmer, ist mir das egal. In Italien aß ich einmal in einem Restaurant, das zu fast jedem Gang Steinpilze servierte… im Filet entdeckte ich Wurmlöcher und beschwerte mich. Die Bedienung gab sich vollkommen überrascht und sagte: „Wo liegt das Problem, das ist die allerbeste Sorte!““ fühle ich mich an meine unvoreingenommene jugendliche Entdecker- und Sammellust erinnert und mitgenommen auf eine Entdeckungsreise, die nie endet und mir – gemütlich abends nach einem Waldspaziergang in den Ohrensessel gekuschelt so viele erstaunte Ohs! und AHs! entlockte wie kaum ein anderes Buch vorher, sein Echo klingt in mir beim nächsten Draußen-Besuch, lässt mich sehen, lässt Erfahrung und Selbstvertrauen wachsen. Mit diesem Nachschlagewerk ist das Fundament gesetzt – bauen wir darauf auf.

Ganzheitliche Anwendung von Heilpilzen,
Autor: Dr. Christopher Hobbs
Hardcover, Großformat 22 x 28 cm. 328 Seiten.
ISBN 978-3-946245-10-0

Die Geschichte der Seuchen – Buchbesprechung

Der Mensch ist ein zufällig sprechendes Biotop mit einer beeindruckenden Anzahl ihn besiedelnden Mikroben, die friedlich mit uns koexistieren oder eben nicht – und dann wird es ungemütlich. Insbesondere wenn große Menschenhaufen aufeinandertreffen. Wie das sprichwörtliche Lauffeuer macht dann die Pestilenz die Runde. Alles nur Zufall? Weit gefehlt, denn unsere Ahnen hatten sehr wohl eine Ahnung vom Zusammenhang von Hunger, Siechtum und Krankheit, Tod, so wie heute auch. Die historische Medizin mag uns heute archaisch anmuten, doch im Hinblick auf die vergangenen 2 Jahre ist das Näschen nicht zu hoch zu rümpfen. Wissenschaft und Glaube – nicht nur der Religiöse – ändern oft ihre Meinung, folgen der Logik der Massen und nicht der Logischen. Die Bühne ist bereitet und die Auslese nach wie vor gnadenlos. Fehler bestraft die Natur, vielleicht bei manchen Krankheiten je nach Geldbeutel etwas später. Und sie ist auch in dieser Hinsicht unglaublich kreativ und präzise, betrachten wir nur die verschiedenen Symptome einer Krankheit, wie sie unnachgiebig fortschreitet, ihrem Wesen folgend, diesen nimmt, jenen verschont.

Unsere Ahnen gaben den Ereignissen viele Namen (Dämonen, Hexen, Irrgeist, Gott (alles Leiden kommt von ihm als Strafe – also auch die Heilung ) und noch vielfältiger waren die Methoden dagegen. Allzu erfolgreich sollte man bei der Behandlung scheints auch nicht sein, denn das war schon wieder unheimlich, tangierte vielleicht die Interessen Dritter. Das Buch vermittelt unglaublich detailliert das Zusammenspiel zwischen Lebensart, Religion, Stand, Auftreten, Verlauf und Medizin. „Jedes Ding hat seine Zeit“ -so heißt es und auch die Seuchen die Ihre; einhergehend mit aufeinanderprallendem Aberglauben und Unwissen (fußend auf Angst und Arroganz, bewusst verbreiteten Halbwahrheiten oder schlicht Lügen zum Machterhalt) und den Mut zum Denken, dem Scharfsinn richtige Schlüsse zu ziehen und die Kraft neue Wege zu gehen.

So manchen Plan vereitelte die eine oder andere Seuche, warf ganze Heerscharen aufs Krankenlager oder gleich in die Grube. Eigentlich ist die ganz Geschichte durchzogen von ständigem Aufflackern und plötzlichem Erlöschen, das wissen wir, die Chronisten waren fleißig und brachten das Grauen zu Papier. Es hat nie geendet, es hat nur seinen Habitus gewechselt, es ist vielgestaltig, viel zu oft rührte der Mensch im Hexenkessel mit. Ob bewusst eingreifend, sich seiner Stärke bedienend, im Hintergrund oder offensichtlich, oder als unfreiwilliger Teilnehmer – der Unterschied zwischen wirklichem Arzt und Quacksalber kann – je nach Schwere des Übels, Überleben sein. Die Geschichte unter diesem Gesichtspunkt betrachtet lehrt uns, dass die wichtigsten Dinge zu Seuchenbekämpfung immer noch die sind die es immer waren: Gesundes Essen, sauberes Wasser und saubere Luft, luftige, saubere Behausungen, ausreichende Schlaf und genügend Bewegung in der Natur, Leben, Lieben und Lachen. Die Erde, in ihrer mütterlichen Umarmung, hütet auch ihr flatterhaftestes Kind – sonst gäbe es die Menschheit bestimmt nicht mehr.

Stefan Winkle – Die Geschichte der Seuchen

Erscheinungstermin: 08. März 2021

1.584 Seiten, 16,5 x 24,0 cm

Wahrnehmungen eines abtrünnigen Denkers- Buchbesprechung – David Icke / Buchbesprechung

Zugegeben, es ist nicht mein erster Icke – doch ist der der mich am meisten aufgewühlt hat. Alles was vermutet, gemunkelt, in `Schwurblerköpfen´ zusammen gesponnen wurde – es ist alles wahr, man kommt nicht vorbei, es betrifft alle Menschen. Mein Nachbar sagte erst gestern zu mir: Habe Vertrauen, der Herrgott wird es richten. Ich bete, dass er Recht behält – bin so unendlich müde von dem ganzen geballten Irrsinn.

Icke ist ein brillanter, scharfsinniger Hinterfrager, noch nie war er bequem – das ist es nie wenn man gegen den Strom schwimmt, zu anderen Ergebnissen kommt. Was mache ich nun mit all den Erkenntnissen – richtig, immer weiter hinterfragen, die eigene Meinung stetig prüfen, für alle Denkspiele offen halten. Nichts ist festgeschrieben. Es soll und muss stets alles geprüft werden, damit Irrtümer erkannt und korrigiert werden können. Alle Veränderung beginnt, steht und fällt mit jedem Einzelnen.

(Bezüglich der Qualität des Buches: Druck und Schriftbild sind mängelfrei, habe „Der Löwe erwacht“ und den neuen Icke neben einander gelegt. Ja, der Mosquito Verlag hat schneeweißes Papier verwendet, dieses ist aber sehr viel dünner, sodass Schriftzeichen und Grafiken durchscheinen – das stört auch beim Lesen, auch find ich ein Hardcover handlicher)

Wahrnehmungen eines abtrünnigen Denkers [»Wir wurden in einem unfassbaren Ausmaß getäuscht!«]
Die Menschheit wurde in einem Ausmaß getäuscht, das kaum zu glauben ist.

Hardcover 480 Seiten im XXL-Format 17 x 23,5 cm
Preis: 26,99
Zur Leseprobe bitte klicken

Bushcraft – Erste Hilfe – Notfallversorgung in der Wildnis – schnell und einfach – Buchbesprechung

Einen Erste Hilfe Kurs sollte jeder auch Jahre nach der Führerscheinprüfung besuchen, das jedenfalls stellte ich bei der Lektüre des Buches fest, man vergisst ja doch einiges. Unterm Strich läuft es auf das hinaus: effektiv helfen soweit möglich und dann meistens zum Arzt bringen. Nicht irgendwelcher Hokuspokus und geheimes Survivalwissen. Hin und wieder eingestreut wie man sich mit Gegenständen helfen kann die man draußen findet. Mehr wird auch in unserem Breiten kaum verlangt werden. All das was in dem Buch steht wird man ohnehin auch tun, wenn man daheim ist. Es ist ein Erste-Hilfe-Buch nach heutigem Wissensstand. Ausführlich wird das Prüfen der Vitalfunktionen beschrieben, welche Verletzungen wo auftreten können und wie sie sich möglicherweise äußern. Einige wenige Seiten werden dem provisorischen Bauen eines Unterstandes, dem Entfachen eines Feuers, dem Abkochen des Wassers, der richtigen Ausrüstung und Kleidung gewidmet. Man muss das Wichtigste, das Wahrscheinlichste üben, wie alles was im Ernstfall funktionieren soll. Zusätzlich zu dem was uns zu Hause ereilen kann (Schnittwunden, Stürze, Funktionsstörungen von Herz, Kreislauf…) ist das Kapitel Umwelteinflüsse wirklich wichtig. Einen Hitzschlag oder Sonnenstich unterwegs zu habe ist sehr unangenehm – wie ich aus eigener Erfahrung weiß, da brauchte es nur einen normalen Sommer meiner Jugend, war mir übel…. Ein kleiner kompakter Ratgeber ist es, der für den Rucksack – wie ich finde -zu schwer ist. Also; lernen, wiederholen, üben.

Anaconda Verlag (28. September 2020), ‎ Broschiert, 320 Seiten ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3730608852
Preis 7,95

Der Wald – Buchbesprechung

Jedes Mal, wenn ich den sogenannten Wald betrete, ihn queren muss um zu den wirklich alten Bäumen, zu den Urwüchsigen, zum Wilden zu kommen, da blutet mir das Herz. Wieder einmal hat sich sein Gesicht verändert, klaffen neue große Lücken. Nein, es ist kein Wald indem wir herumstolpern, vielleicht eine kleine Ahnung von dem was einmal war und was unbedingt wieder sein muss. Was Wald ist, wie er lebt, atmet, sich fortwährend erneuert, zu unser aller Heil und Gesundheit, davon erzählt Peter Wohlleben. Und davon wie er tatsächlich sein könnte, wenn man ihn den ließe. Wären da nicht Waldbesitzer, Politiker, eine ganze Industrie, die – nun sagen wir mal – die einer wenig auf natürlichen und gesunden Gesetzmäßigkeiten bauenden Bewirtschaftung frönen. Warum wird so viel abgeholzt, warum wird mit Fleiß und Mutwillen so viel getötet? Nachhaltig ist das nicht, es fördert auch keine Artenvielfalt. Es sind nicht nur die Tiefen der Wälder, die da so rasant verschwinden. Auch an ihren Rändern, da wo das Buschwerk steht, lichtet es sich bedenklich. Und das soll noch mehr werden. Denn wann ist ein Wald ein Wald? Eine Fichtenplantage in MeckPomm anscheinend nicht. Auch wenn sie in sich funktioniert, überall nur Abholzung, Bodenzerstörung, Raubbau. Selbst im alten Forst sehe ich neue Fahrrinnen, donnern Biker irgendwo durch, die blanken Wurzeln der Bäume liegen schutzlos wie wundgescheuerte Knochen im Weg. Treten „Besucher“ Pilze um, sammeln die Essbaren in rauen Mengen, rupfen Blumen, zerren am Gezweige. Ich wünschte mir, der Wald könnte Ohrfeigen verteilen, aber kräftige. Leise, vorsichtig, niemand stören, nichts zerstören, ich bin Gast. Oh, wie liebe ich den Wald, den dunklen Tann, die lichten Birkenwäldchen mit Bachlauf, die hochaufstrebenden kräftigen Buchen. Wenn die Menschen doch endlich wieder ein Gespür dafür aufbrächten, es ist so wertvoll was ihnen verloren ging. Ich werde Wohllebens Buch verschenken, an ein paar Zeitgenossen, wo noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Vielleicht erkennt´s der Eine oder Andere doch: Der Wald ist ein Dom. Der Wald – Eine Entdeckungsreise von Peter Wohlleben Erschien am 11. Oktober 2016 256 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

Das große Praxisbuch der energetischen Hausreinigung – Buchbesprechung

Es ist da etwas, was anhaftet, dass manche Leute wahrnehmen und manche eben nicht. Und wenn es sich seltsam anfühlt an manchen Orten, in manchen Häusern, man sich nicht wohlfühlt, dann kann man etwas dagegen tun. Das sind Hinterlassenschaften, feinstofflichen Spuren, die es aufzulösen gilt, erklärt Georg Huber. Das soll mit Räuchern, Ritualen und Meditation funktionieren. Ob die eigenen Anstrengungen dann von Erfolg gekrönt sind, ob man sich in den eigenen vier Wänden besser fühlt, wird sich herausstellen. Notfalls kann man ja immer noch den Autor selber bemühen.

Der lange Atem der Bäume

Der Mensch glauben so viel zu wissen, ein großer Teil sei schon er- und durchforscht. Aber dem ist nicht so, die Natur ist viel wandelbarer als uns das bewusst ist. Auch die Bäume bewegen sich in ganz anderen Rhythmen, wie Herr Wohlleben erklärt. Er ist draußen, kennt seinen Wald, nimmt soviel wahr, was man als Laie, als gelegentlicher Waldbesucher bestimmt nicht wahrnimmt. Herr Wohlleben hat seinen ganz eigenen Kopf und prangert somit die ungebremste Ausplünderung der Wälder an. Das ist auch ganz gut so. Wo sonst erfährt man noch andere Fakten zur – wie sollte es anders sein – auch hier verfehlten Bewirtschaftungs- und Lobbyismuspolitik. Ob endlich ein Aufwachen, eine Rückbesinnung kommt? Hoffentlich nicht erst wenn der letzte Baum gerodet ist. Auch bei uns hier herum fleißiges Abholzen, so manch schöner Baumriese fiel mit einem unheimlichen, ahnungsvollen, ergeben Ächzen auf das was einmal weicher Waldboden gewesen war. Dieser ist dahin, es dauert Jahrzehnte bis er sich von der Rüpelei der Ernte erholen konnte. Es gab mal eine Zeit, da war der Wald, die Berge heilig. Heute ist nur noch ein Preisetikett dran. So kann es doch unmöglich weiter gehen?! Zeigen sich am Wald selbst die Folgen des geballten Unverstandes schon seit Jahren – und möchte man gegensteuern? Ich glaub noch immer nicht daran, die schweren Erntemaschinen sind unbarmherzig bei der Arbeit. Aber ich hoffe und wünsche es uns so sehr. Der Wald ist Leben, wir brauchen ihn dringender den je, er uns nicht. Er ist besser dran ohne Mensch.

Peter Wohlleben: Der lange Atem der Bäume – Wie Bäume lernen, mit dem Klimawandel umzugehen – und warum der Wald uns retten wird, wenn wir es zulassen

Preis: 22 Euro, 256 Seiten, ISBN: 978-3-453-28094-6



Insekten im Wald: Vielfalt, Funktionen und Bedeutung – Buchbesprechung

Es gibt so unglaublich viel zu entdecken auf unserer wunderbaren Erde. Und so vieles, was zu unseren Füßen krabbelt oder uns bei einem Waldspaziergang umsirrt, sich da an Früchten und Blüten labt, Totes zersetzt ist völlig unbekannt. Was weiß ich schon über die Lebensrhythmen ungezählter Lebewesen – einiges und doch noch nicht genug. Einige Arten konnten wir im Laufe des Jahres schon bestimmen, mehr über sie erfahren. Und so schließt das Buch „Insekten im Wald“ von Beate Wermelinger auf unnachahmliche Art und Weise eine große Wissenslücke.

Das Buch erzählt von der Wichtigkeit der Insekten im Pflanzenleben, von der Bestäubung der Blüten bis hin zum Zersetzen von Totholz, von der Transformation tierischer Abfallprodukte, von der Fruchtbarkeit des Bodens, von der Wichtigkeit der Insekten als Nahrung für höhere Lebewesen, ihren natürlichen Feinden. Überaus interessant fand ich das Kapitel über die Borkenkäfer. 

 Ich bin wirklich dankbar für dieses wunderbare Buch, welches mit unzähligen detaillierten Aufnahmen die größeren und kleineren Bewohner des Waldes zeigt. Jedes nach seiner Art in dem ihm eigenen Lebensrhythmus, seiner Aufgabe gemäß. Wer mehr darüber wissen will, welche Bedeutung Insekten für das Ökosystem Wald und damit auch für uns haben, wie alles miteinander zusammenhängt und deshalb umso mehr geschützt werden muss, wird anhand dieses Buches bestimmt verstehen. Und staunen, denn nichts ist ohne Zweck, nichts ist ohne Sinn. Nichts wird verschwendet und alles wird transformiert. Alles ist genau ausgeklügelt, perfekt miteinander verwoben.

  • 2., aktualisierte Auflage 2021, 368 Seiten, 580 Farbfotos. Maße: 18 x 24 cm, 1224 g
  • Haupt Verlag, Beat Wermlinger. Preis: 49.90
Quelle: Hauptverlag

Speisekammer aus der Natur: Bevorratung und Haltbarmachung von Wildpflanzen- Buchbesprechung

Der Ursprung der für die Ernährung genutzten Pflanzen liegt in ihren Urarten. Sie entstanden durch Züchtung, Kreuzung, Veredelung. Viele ihrer wichtigen, vielfach auch heilenden Eigenschaften gingen so verloren. Die Heidelbeere ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Dabei hat Mutter Erde in ihren Füllhorn so viel mehr zu bieten als im Supermarkt herumsteht. Was liegt näher als diese Pflanzen, da sie ja verfügbar sind, wieder für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen. Sicher, Geschmack ändert sich. Oh, bitte gern 😊. Ob nun mariniert oder fermentiert, getrocknet oder zu Pasten verarbeitet, als Tee, als Gewürz, als Tinktur angesetzt, in Alkohol ausgezogen oder in Essig eingelegt, auf herkömmliche Art eingeweckt, auch mit Zucker versüßt, ja könnten wir das noch?
Wie das funktioniert, was wann verfügbar sein müsste zusammen mit unzähligen Rezepten, all das steht im Buch. Natürlich nicht ohne das der Autor einmal kräftig mit der Art zu leben in diesen Tagen ins Gericht geht. Er hat ja in Teilen sicherlich Recht – und wem der Schuh passt, der zieht ihn sich an. Ich mir in diesem Fall festes Schuhwerk und gehe hinaus, bewaffnet mit Korb und guter Laune, um es dem Autor gleich zu tun. Ursprünglicher und unbelasteter geht es nicht, das Suchen und Finden, das Auf und Ab erfreut Muskeln und Gelenke, das Experimentieren erhellt den Geist und nicht zuletzt ist dies Tun sinnvoll. Vielen Dank für dieses wunderbare Buch.

Quelle:

Elisabeth Mauthner, Michael Machatschek
Speisekammer aus der Natur – Bevorratung und Haltbarmachung von Wildpflanzen
Verlag: Böhlau Wien; 2015. Deutsch, 288 Seiten.
ISBN-13: ‎ 978-3205796565
Preis: 33,00 EUR

Buchbesprechung: Ganzheitliche Heilung mit Cannabis

Seinerzeit in der Ausbildung als „Die Hand Gottes“, als eines der ältesten Heilmittel der Menschheit präsentiert ist Cannabis in Verruf geraten und in weiten Teilen der Gesellschaft ist es das noch. Dabei ist der schlechte Ruf der ehemals geschätzten kraftvollen Heilpflanze einer bösartigen Kampagne geschuldet – nicht etwa dem ausufernden Missbrauch und weil die Menschen deshalb vor der Pflanze geschützt werden müssten. Da böten sich wesentlich gefährlichere Kandidaten an: Alkohol, Zigaretten, Zucker z. B. Zäh lösen sich die alten Umklammerungen aus Vorurteilen, Ignoranz und Unwissen. Es tut sich etwas, die öffentliche Meinung bewegt sich. In den letzten Jahren erschienen immer wieder Bücher zu diesem Thema.

Ein weiteres Wichtiges ist das von Tammy Sweet, die ein Masterdiplom in Neurobiologie und Endokrinologie ihr Eigen nennt. Was konnte dem Cannabis Besseres passieren, als das sich die begeistere Kräuterfrau seiner annimmt und den grundlegenden Wirkmechanismen nachforscht. Bevor ich das Buch las wusste ich beispielsweise nichts von unserem körpereigenem Endo-Cannabinoid-System, das mit seinen Rezeptoren perfekt zum Cannabis passt und welcher nicht nur bei Erkrankungen wie z. B. Demenz, Epilepsie, Depression, Multiple Sklerose Migräne, Entzündungen, Schmerzen uvm. Linderung verschaffen kann.

Also Bitte: DAS kann doch nun wirklich kein Zufall sein, dass Mensch und Pflanze wie Schloss und Schlüssel für einander geschaffen scheinen, welch unendlich weiser Ratschluss in der Schöpfung. Nun heißt es aufgewacht und den Kranken das Mittel gereicht, dass Ihnen womöglich helfen kann. Tammy Sweet wirbt für den Einsatz dieser kraftvollen Pflanze, da wo sie gebraucht wird. Sie erläutert wie man sie anbauen und Kräutermedizin selbst herstellen kann. Dieses Buch ist – ganz typisch wie alle Herba Press -Titel – fundiert, sachlich, ein Vermittler zwischen Wissenschaft und Urmedizin, ein Wandler zwischen den Welten, ein Brückenbauer. Die Vorurteile sind so fest in den Köpfen der Menschen verankert, dass es sehr schwer ist dagegen anzuargumentieren. Dabei gibt es längst neue Erkenntnisse, die jedem verantwortungsvollem Mediziner neue Therapiemöglichkeiten eröffnen könnten. Möge diese wunderbare Buch Ärzten in die Hände fallen, die sich beständig weiterbilden, die alles hinterfragen und somit nach der bestmöglichen Behandlung für ihre Patienten suchen.

Es muss sich ein Wandel vollziehen, hin zum wahren menschlichen Sein, zum allumfassenden MenschSein, fußend auf Liebe und Respekt sämtlichen Kreaturen gegenüber.

  • Tammy Sweet – Ganzheitliche Heilung mit Cannabis
  • Hardcover, 16,5 x 24 cm. 288 Seiten.
  • ISBN 978-3-946245-09-4
  • Preis: 39,80

Quelle: Über die Autorin:

Tammy Sweet

Tammy Sweet, MS, LMT, ist erfahrene Herbalistin und passionierte Lehrerin. Sie verfügt über ein Masterdiplom in Neurobiologie und Endokrinologie. Mit Begeisterung unterrichtet sie Kräuterkunde, aber auch Leistungssport und Anatomie an Colleges, sowie Massage und Yoga. Sie präsentiert das faszinierende Wunderwerk und die Weisheit des menschlichen Körpers mitreißend und verständlich, ganzheitlich und mit allen Aspekten des Lebens. Häufig gibt sie Workshops im Rahmen von Anatomie- und Physiologie-Kongressen, unterrichtet an Kräuterkundeschulen und bietet Online-Kurse an.

Sie ist derzeit Co-Direktorin des Heartstone Center for Earth Essentials nahe Ithaca, New York. Mit Cannabispflanzen und ihren außergewöhnlichen Heilkräften verbindet sie eine ganz besondere, intensive Beziehung.