Baumgesang

Mein liebstes Geräusch ist der Wind in den Fichten, dem zu lauschen ich in den letzten Monaten reichlich Gelegenheit hatte. Wie oft schlief ich in der Hängematte unter „meiner Fichte“ im Garten ein, geborgen unter ihrem starken Sein, gebunden in dem ewigen Kreislauf der Dinge, in dem alles unaufhaltsam in Bewegung ist. Die Überzeugungen und Bräuche in den germanischen Gesellschaften zeigen den tiefen Glauben an die Beseeltheit allen Seins – insbesondere der Bäume, zu denen unseren Ahnen eine ganz eigene Verbindung hatten. Wer heute spöttisch jemanden als „Baumstreichler“ tituliert hat meines Erachtens nach die Verbindung schon lang verloren, eventuell nie gehabt. Die Vorstellung, dass Bäume als vollendete Doppelgänger gleichwertig mit Menschen betrachtet wurden, hat sich in unterschiedlichen Formen entwickelt. Es gibt verschiedene Aspekte dieser Gleichsetzung, die in antiken Schöpfungsmythen und der Vorstellung von Bäumen als persönliche Wesen zu finden sind. Manchmal wurde sogar eine imaginäre Verschmelzung von Körper und Seele zwischen Mensch (oder Tier) und Pflanzen angenommen. Man glaubte, dass der Baum die Hülle einer Seele sein könnte, die sich durch den Tod vom menschlichen Körper gelöst hatte, oder dass Bäume von Elfen oder Schutzgeistern bewohnt werden könnten, die kaum von anderen Wesen zu unterscheiden sind. Es gibt auch Ideen, dass die Seele oder der Genius eines Baumes ein eigenes Leben neben dem Baum führt, in Stürmen, schlechtem Wetter, Wäldern und Feldern. Es kann vorkommen, dass du in der Darstellung des nordischen Baumglaubens auch einzelne Analogien aus entfernten Ländern und anderen Teilen der Welt findest. Ich stimme vollkommen mit den Worten von Theodor Mommsen überein, der in seiner römischen Geschichte bis zur Schlacht von Pydna (1861) betonte, dass man bei der historischen Kritik nicht den Hauptgrundsatz vergessen sollte: Jedes historische Phänomen sollte zunächst im Rahmen der Nation, zu der es gehört, geprüft und erklärt werden, und erst das Ergebnis dieser Forschung kann als Grundlage für internationale Vergleiche dienen.

Die germanische Welt hat die Verbindung zwischen Mensch und Pflanze in vielerlei Hinsicht erkundet. Bereits in alter Zeit war dieses Thema in unserer Poesie lebendig, auch ohne jegliche mythologische Verklärung. Es war und ist ein Miteinander, Füreinander, ein norwegischer Dichter, dessen Spruch später Odin in den Mund gelegt wurde, bringt es auf den Punkt:

Der Baum, der einsam im Dorf steht, welkt dahin, ohne Blätter und Rinde, die ihn einst genährt haben. Ebenso der Mann, dem keine Liebe entgegengebracht wird, welchen Sinn hat sein weiteres Dasein?

Diese poetische Analogie verdeutlicht die Verbundenheit von Mensch und Natur und betont die Bedeutung von Liebe und Gemeinschaft für das Wohlbefinden des Einzelnen, also auch der Sippe, der Gemeinschaft. Die Germanen glaubten, das „der Mensch ist wie ein Baum“ ist, Sein Sichtbares Antlitz wiederholt sich in den Wurzeln und in seinr Aura. Im Volksglauben der skandinavischen und deutschen Stämme finden wir dies, sowie bei ihren slawischen und finnischen Nachbarn verbunden mit der Vorstellung, dass Bäume geheimnisvolle und übernatürliche Eigenschaften besitzen, die den Menschen ähneln. In einigen Regionen behandeln die Menschen Bäume als Individuen mit eigenen einzigartigen Eigenschaften und sprechen sie auch dementsprechend an. Zum Beispiel schüttelte man in Westfalen Bäume und sagt: „Der Wirt ist tot“, um den Tod des Hausherrn anzuzeigen. In Mähren streicheln Bauern Obstbäume mit den klebrigen Händen, die sie für die Zubereitung des Weihnachtsteigs verwendet haben, und sagen: „Bäumchen, bring viele Früchte“. In der Silvesternacht tanzten Menschen um Obstbäume herum und riefen: Freue ju Böme
Nüjár is kömen!
Dit Jar ne Käre vull,
Up et Jär en Wagen vull!‘

Es gab einmal einen Wald in Schweden, zwischen Eslöv und Sallerup, den eine Riesin gepflanzt haben soll. In diesem Wald stand eine besondere Eiche namens Gyldeiche, die für ihre unheimlichen Vorfälle in vergangenen Zeiten bekannt war. Wenn Menschen vorbeikamen, grüßten sie den Baum respektvoll mit „Guten Morgen Gylde!“ oder „Guten Abend Gylde!“ Einen alten Brauch, ähnlich dem um die Gyldeiche, findet man im Tirol: Gehst du an einem Holunderbaum vorüber so grüße ihn, und als Zeichen des Respekts ziehe den Hut.

Holzarbeiter in der Oberpfalz sprechen von Bäumen, als wären sie Personen. Wenn der Wind durch die Baumkronen streicht, sagen sie, dass die Bäume „sich neigen und zu sprechen beginnen“ untereinander. Die Bäume „verstehen sich“. Der Baum „singt“, wenn der Wind durch seine Zweige rauscht. Es heißt, dass der Baum nicht gerne „sein Leben aufgibt“ und wenn er mit der Axt gefällt wird, „seufzt“ und „stöhnt“ er, wenn er zu Boden fällt. Es gab einmal einen Förster, der mit dem Herrn des Waldes darüber stritt, welcher von zwei wunderschönen Buchen vor ihnen gefällt werden sollte. Die beiden Bäume neigten sich seufzend hin und her. Der Herr fragte: „Wer hat geseufzt?“, aber es war niemand da, der antwortete. Voller Furcht gingen sie davon und verschonten diese prächtigen Bäume. Bis zum heutigen Tag bitten Holzfäller einen schönen und gesunden Baum um Verzeihung, bevor sie ihm „das Leben nehmen“.

Wie oft habe ich Bäume ächzen und seufzen gehört bevor sie der Motorsäge zum Opfer fielen, unheimlich die Stimmung, stocksteife Trauer. Auch die Fichte im Hofe ächzte und stöhnte als der Holzfäller ihr das Leben nahm. In der Vergangenheit glaubten die Menschen, es sei wichtig, um Erlaubnis zu bitten, bevor sie einen Holunderbaum fällten. Ich glaube, dass man dem jeweiligen Lebewesen sagen sollte, warum man seiner Kräfte bedarf. Früher sprach man ein Gebet, bat den Baum, etwas von seinem Holz zu geben und versprachen, etwas dafür zurückzugeben, wenn ihre eigenen Bäume im Wald wachsen würden. Dieser Glaube wurde auch in einer Aufzeichnung aus Dänemark im Jahr 1722 erwähnt. Ähnlich gibt es Erwähnungen des Bittens um Erlaubnis von der „Holundermutter- Hyllefroa“ und der „Eschenfrau – Askafroa“ in Ljunitshärad. Am Aschermittwochmorgen gossen die Menschen vor Sonnenaufgang Wasser über die Wurzeln des Eschenbaums und boten es Askafroa an, in dem Glauben, dass dies Glück bringe mit den Worten: „nu offrar jag, sá gör du oss ingen skada. (Nun opfere ich, tue uns keinen Schaden!)“

Man nahm an das Insekten, die in und um Bäume und Pflanzen herum leben, können Menschen und Tieren schaden. Diese Kreaturen wurden als böse Geister in Form von Würmern angesehen, eine Vorstellung, die nicht nur bei den Germanen verbreitet war. Man glaubte, dass diese Geister in Form von Schmetterlingen, Raupen, Regenwürmern, Kröten usw. in den menschlichen oder tierischen Körper eindringen und verschiedene Krankheiten wie Tuberkulose, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Zahnschmerzen, insbesondere nagende, stechende und pochende Schmerzen, verursachen können. Der Glaube an diese Kreaturen basiert auf einem einfachen psychologischen Phänomen und kann heute noch beobachtet werden. Man glaubte, dass diese Geister, oft als „Elbe“ bezeichnet, aus dem wilden Wald kamen, um sowohl Menschen als auch Tieren zu schaden. Es wird angenommen, dass der Baum, der diese Geister in seiner Rinde beherbergt, sie entweder mit der Absicht aussendet, Schaden anzurichten, oder um sie loszuwerden, da sie in seinem eigenen Körper Unheil anrichten, aber niemals das Innere von Menschen angreifen. Es wird auch angenommen, dass der Baum oder Baumgeist diese krankheitsverursachenden geisterhaften Schädlinge (Elben usw.) wieder zurücknehmen kann. Bei Zahnschmerzen z. B. soll dieses helfen: einen Birnbaum rechts und umfassen und ihn mit den Worten anreden:

Birnbaum, ich klage dir,
Drei Würmer, die stechen mir,
Der eine ist grau,
Der andere ist blau,
Der dritte ist rot,
Ich wollte wünschen, sie wären alle drei todt‘.


Diese Zeremonie nennt man den Baum ‚anklagen‘. Auch andere Pflanzen standen im Verdacht, durch ihren Willen Würmer im tierischen Organismus festzuhalten. Der böhmische Aberglaube kennt folgenden Spruch, der beweist, dass nicht nur Bäume Träger des eigenen Übels werden sollten: Geh auf das Felde ein Distel zu suchen, einen Stein und eine Ackerkrume darauf zu legen und zu sagen:

‚Distelchen, Distelchen,
Ich lass‘ nicht eher dein Köpfchen los,
So lang du nicht frei läßt die Würmer der Kuh‘ (des Pferdes u. dgl
.)

Nun also erfolgte die Zurückberufung, auf das Gesundheit wieder hergestellte werden möge, Schaden abgewendet werde. Aus dem alten Rußland berichtet die Volkskunde das bei Auftreten von Seuchen folgendes Lied gesungen wurde, indem dabei mit einem Pflug um das Dorf zu Abwehr der bösen Geister eine abwehrende Furche zu ziehen war:

‚Vom Ocean, von der tiefen See
Sind zwölf Mädchen gekommen;
Sie nahmen ihren Weg – kein kleiner war’s –
Zu den steilen Höh’n, zu den Bergen empor
Zu den drei alten Holunderbäumen‘.

Macht fertig die weißen Eichentische,
Schärfet die Messer von Stahl,
Macht heiß die siedenden Kessel,
Spaltet, durchbohrt bis zum Tode
Jedes Leben unter dem Himmel‘

In diesen siedenden Kesseln
Brennt mit unauslöschlichem Feuer
Jedes Leben unter dem Himmel‘
Rund um die siedenden Kessel
Stehen die alten Holunder


Die alten Holunder singen,
Sie singen von Leben, sie singen von Tod,
Sie singen vom ganzen Menschengeschlecht.
Die alten Holunder verleihen
Der ganzen Welt langes Leben;


Doch dem andern, dem Übeln Tode,
Bestimmen die alten Holunder
Eine weite und große Reise.
Die alten Holunder versprechen
Ein beständiges Leben
Dem ganzen Geschlechte der Menschen‘
.

Ob die Frauen in den letzten Jahren auch gesungen haben? Die 12 Mädchen jedenfalls stehen für die Krankheiten, die Holunder geben im Liede ihre Zustimmung, die Menschen und / oder Tiere heimzusuchen, ihnen das Leben zu nehmen. Doch dann erfasst sie Mitleid, was sich in den letzten Versen äußert und den Holunder seine Heilkraft mit den Menschen teilen lässt.

Wenn das Besingen nicht helfen will, dann muss die Magie herhalten, allerlei Beschwörungsformeln haben die Chronisten niedergeschrieben, Ziel war immer das eigene Leid auf ein anderes Lebewesen zu übertragen. Eine von Räucherung geweihter Kräuter und Rosenblätter begleitete Beschwörung in Böhmen lautet:

Ich verwünsche euch Gliederweh,
Brandweh, Beinweh
In den tiefen Wald,
In die hohe Eiche,
In das stehende Holz
Und in das liegende.
Dort schlagt euch herum und stoßet
Und gebet dieser Person (Name) Ruhe‘

Ob das geholfen hat? Ein Placebo hilft ja auch, so kann die Vorstellung des Rücksendens durchaus Linderung, ja sogar Genesung bringen. Der Glaube versetzt Berge, heute wie damals. Die Bäume also sind wichtig für unsere Gesundheit, das wer sich an ihnen verging mit heftigen Strafen zu rechnen hatte. Denn Baumfrevel wurde bestraft, die Gebrüder Grimm haben etliche Textstellen dazu gesammelt. Hier ein Beispiel:

‚Item es soll niemand Bäume in der Mark schälen, wer das täte, dem soll man sein Nabel aus seinem
Bauch schneiden und ihn mit demselben an den Baum nageln und denselben Baumschäler um den
Baum führen, so lang bis sein Gedärm alle aus dem Bauch auf den Baum gewunden seien‘.
(Oberurseler Weistum.)

‚Wenn jemand eine Weide abschält, so soll man ihn mit seinem Gedärme den Schaden bedecken
lassen; kann er das verwinden, kann es der Baum auch verwinden‘. (Wendhager Bauernrecht.)


‚Wenn jemand einen fruchtbaren Baum abhauete und den Stamm verdeckte dieblicher Weise, dem soll seine rechte Hand auf den Rucken gebunden und sein Gemechte auf den Stammen genagelt werden und in die linke Hand eine Axe geben sich damit zu lösen. (Schaumburger altes Landrecht.)‘

Bei diesen Strafen wird man sich sicherlich überlegen ob man die Hand an einen Baum legen zu wagt. Ob solcherlei Strafe jemals verhängt wurde weiß man nicht, vielleicht konnte sich der Missetäter mit klingender Münze freikaufen, das hat ja schon immer funktioniert und tut es noch. Jedenfalls drängt sich mir angesichts der Rodungen überall dieser Gedanke auf.

Ich wünsche mir die Kinder würden wieder darinnen unterrichtet was lebt, beseelt und atmet, denn das brächte mit Sicherheit eine wirkliche Verbesserung für Baum und Pflanzen, Mensch und Tier. Ihr Bäume – ich grüße Euch.

Friede sei mit Euch
Landerun

Koporye-Tee / Ivan-Tee / Iwan Chai / Russischer Tee / Weidenröschen-Tee

Wie immer gilt: Anwendung in eigener Verantwortung, nach Rücksprache mit Arzt und Apotheker. Alle Angaben dienen lediglich zur Information und stellen keine Beratung dar.

Es summt um und um an den hoch aufstrebenden Pflanzen mit den hübschen rosa Blüten aus der
Familie der Nachtschattengewächse. Ich hatte sie schon oft gesehen, aber nie besonders beachtet. Diesen Sommer aber riefen sie mich. Sie sind überall zu finden: an Feld-, Wiesen-, Weg- und Waldrändern, auf sonnigen und offenen Flächen. Auf schweren lehmigen Böden, wo es feucht und sauer ist erscheint es nicht. Die mehrjährige, krautige, lichtliebende Staude kann eine Höhe von zwei Metern erreichen. Ihre Blätter sind schmal, lang und ähneln Weidenblättern. Längliche lockere Blütenstände sind in 10-45 Zentimeter langen Bürsten konzentriert. Jede Blüte hat vier lila bis dunkelrosa Blütenblätter, sie blühen von Juli bis September, während dieser ganzen Zeit können Blätter und Blüten zum Trocknen gesammelt werden. Sobald das Aussamen beginnt, sich also anstelle von Blüten Flusen (mit denen man in Russland Kissen und Matratzen gestopft hat) bilden, ist die Ernte vorüber. Das getrocknete Kraut wurde früher den Strohmatratzen beibefügt mit dem klangvollen Namen „Mariabettstroh“, immer in einerMischung mit anderen Kräutern um den Geburtsvorgang zu erleichtern. Das Weidenröschen zeichnet sich durch seine besondere Widerstandsfähigkeit aus. Es gehört zu den Pionierpflanzen, wächst als eines der Ersten nach einem Brand. Vielleicht wird es deshalb im Volksmund Feuerstaude genannt. In nur wenigen meiner alten Kräuterbücher ist die Pflanze beschrieben, eher lieblos bezeichnet Palow sie sogar als überbewertet. Hahnemanns Apothekerlexikon nennt sie Schmalblattunholdenkraut.

„… Schmalblattunholdenkraut, Epilobium angustifolium, L. [Flor. dan. tab. 280] mit geneigten Staubfäden, abstehenden, gleichbreiten, lanzetförmigen Blättern, und ungleichen Blumen, ein auf fünf Fuß hohes Kraut mit perennirender Wurzel auf dürren, harten Wasserufern im Gebüsche, wo es im July blaue Blumen trägt.

Die Alten glaubten, die etwas schleimicht adstringirend schmeckenden Blätter (Fol. Lysimachiae Chamaenerii) für wundheilend halten zu dürfen; vermuthlich haben sie aber ganz andre Kräfte, da die Russen sich mit dem Aufgusse zu berauschen pflegen. Die Wurzelkeime sollen hie und da in den nördlichen Gegenden gegessen werden, vermuthlich gekocht oder mit Essig zu Sallat, wo sie in beiden Fällen unschädlich werden können. Die Samenwolle dient zum Gespinste …“

Anm. Früher wurden aus dem gesponnenen Flaum Tücher gestrickt und aus den Fasern Seile hergestellt.)

Hahnemanns Apothekerlexikon

In einer alten Sammlung des Reichsnährstandes schließlich stand ein vager Hinweis auf die mögliche Fermentation und die anschließende Verwendung der Blätter als Ersatz des chinesischen Tees. Bei weiteren Recherchen stieß ich auf einige Legenden rund um dieses Getränk. Was nun davon wahr ist, ob der Export des „Ivan-Tschai“ nach Europa vor der Gründung der East India Tee Company wirklich in dem behaupteten sehr großen Umfange erfolgte und mit der Verbringung, der schließlichen Vergünstigung des echten Chinesischen Tees zum Erliegen kam, oder ob die Auswirkungen der bolschewistischen Revolution von 1917 ihn in Vergessenheit geraten lies – es muss etwas dran sein, denn die Schwiegertochter Ludwigs XIV. soll 1720 an einen ihrer Bekannten geschrieben haben:

Der Geschmack von asiatischem Tee ähnelt Heu mit Mist. Gott, wie kannst du solche Bitterkeit trinken! Hoch den Kräutertee aus Russland!“

Sicher belegt jedenfalls ist, dass im 18. Jhd. in dem Ort Koporje, ca. 100 km südwestlich von Sankt Petersburg, mit der Produktion im größeren Stil von Koporje-Tee begonnen wurde. Das ist nicht verwunderlich, wie in Studien nachgewiesen sind die dem Tee nachgesagte Eigenschaften durchaus zutreffend.

Weidenröschen ist immunstärkend durch polyphenolhaltigen Inhaltsstoffe wie Oenothein B. Er ist koffeinfrei, enthält keine Purine oder Oxalsäuren, somit wirkt er ausgleichend auf das Nervensystem und ist nicht säurebildend. Ivan-Tschai wurde in der Volksheilkunde bei (chronisch)entzündlichen Erkrankungen des Darms und der Blase eingesetzt. Hier ist der Inhaltsstoff Myricetin der Gameplayer. In klinischen Tests erwies sich Myricetin-3-O-glucuronid 500-mal stärker entzündungshemmend als das schulmedizische Mittel „Indometacin“). Die in geringen Mengen enthaltenen Alkaloide wirken positiv auf Stoffwechsel, Durchblutung sowie Nerven- und Harnsystem. Die Pflanze enthält neben Eisen, Kupfer, Mangan, Bor, Titan, Kalium, Magnesium, Calcium auch Vitamin A, B6 und C. (Quelle: (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Epilobium+angustifolium)

Weidenröschen wirkt:

  • allgemein stärkend auf den Körper;
  • normalisiert die Funktion des Verdauungstraktes;
  • hilft bei Schlaflosigkeit Diabetes, niedrigem Blutdruck, Pankreatitis;
  • wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus;
  • lindert die Schwere der Symptome bestimmter dermatologischer Erkrankungen, sogar auf Dekubitus und sonstigen schlecht heilenden, eiternden Wunden bringt das Kraut Linderung.
  • Es ist wirksam bei Gastritis, Colitis und Geschwüren; erhöht Hämoglobinwerte und reguliert sein Gleichgewicht;
  • hilft, die Psyche zu stabilisierensteigert die Leistungsfähigkeit, verbessert die Stimmung und erfrischt.
  • Bei einer beginnenden Erkältung hilft der Tee ebenfalls wegen seiner stärkenden Wirkung auf das Immunsystem.
  • Der Aufguss steigert die Manneskraft durch die enthaltenen Sterole und Gerbstoffe, diese regeln die Testosteronbildung und bringen dadurch den Hormonhaushalt in sein natürliches Gleichgewicht. Somit ist das Schmalblättrige Weidenröschen bei der Behandlung von Prostataleiden indiziert.
  • Die Symptomatik der vergrößerten Prostata wie Brennen beim Wasserlassen, Gefühl der nicht entleerten Blase und Schwierigkeiten beim Urinieren wird reduziert. Auch Frauen profitieren von der entzündungshemmenden, krampflösenden und harntreibenden Wirkung ebenso – insbesondere bei urologischen Erkrankungen wie Blasenentzündungen.

Es konnten nachgewiesen werden, dass das Kraut einen spektakulären Einfluss auf Krebserkrankungen hat. Der Auszug des Schmalblättrigen Weidenröschens enthält Chancerol bzw. Chanerozan, welches für zu einer gesteigerten Apoptose (kontrollierter, gesteuerter „Zellselbstmord“) der Krebszellen führt. Hierfür ist der Antitumorstoff Hanerol, der in den Blüten der Pflanze gefunden wurde mit verantwortlich.

Die russische Volksheilkunde wendet das Weidenröschen außerdem bei Hautkrankheiten, Geschwüren und Furunkeln an. Hierfür wird der Sud als Auflage oder Wickel angewendet bzw. dem Badewasser beigegeben.  Der Iwan-Tee mit seinen erstaunlichen Heilkräften ist ein traditionelles Getränk und Bestandteil schamanischer Räuchermischungen, dessen Kräfte so vielfältig sind, dass es sich lohnt ihn selbst herzustellen. Es wird ihm sogar nachgesagt, dass es die Laktation bei stillenden Frauen normalisiert. Tibetische Ärzte empfehlen den Tee bei Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Das Getränk ist eine Quelle für Mineralien, Vitamine, Alkaloide, Flavonoide.

Für die Zubereitung eines Aufgusses aus dem Kraut sind 1-2 Teelöffel für 1 Tasse mit sprudelnd kochendem Wasser zu übergießen und 5-10 Minuten ziehen zu lassen. Wie bei allen Kräuteraufgüssen sollte man mit der Anwendung nach zwei Wochen pausieren, damit kein Durchfall auftritt.

Die tibetische und die traditionelle russische Medizin schlägt die Einnahme des getrockneten und gepulverten Weidenröschens 3x tägl. 0,5 g in einem Glas Wasser zu den Mahlzeiten – wahrscheinlich in Anlehnung an einen genialen Arzt und Heiler. Sein Name ist mit dem Weidenröschen eng verknüpft: der Burjate Pyotr Aleksandrovich Badmaev (geb. 1851, gest. 1920 /1923 Пётр Александрович Бадмаев). Er war Wundarzt und führender Experte auf dem Gebiet tibetischen Medizin und Kräuterheilkunde, der Ende der fünfziger Jahre in St. Petersburg eine Heilkräuterapotheke eröffnete. Er übersetzte den wichtigsten Leitfaden zur medizinischen Wissenschaft Tibets, „Jud-Shi“. Badmaev war von 1875 bis zu seinem Lebensende sehr erfolgreich in seiner medizinischen Praxis tätig, seine Heilkünste waren sogar im Winterpalais gefragt. Wie aus den Briefen der Zarin Alexandra Fjodorowna hervorgeht soll Badmaevs Heilpulver auf der Basis des Weidenröschens dem Zarewitsch Alexei Nikolajewitsch Romanow, welcher an der Bluterkrankheit litt, dem Hofgemunkel nach, Linderung verschafft haben. (Quelle: Buch: Die letzte Zarin, ihre Briefe an Nikolaus II. und ihre Tagebuchblätter von 1914 bis zur Ermordung). Das Rezept für besagtes Heilpulver nahm Badmaev mit ins Grab, was nicht verwunderlich ist, den die Bolschewiki gingen mit dem betagten Arzt wenig zimperlich um (Quelle: http://www.hrono.ru/biograf/bio_b/badmaev.php). Sie holten ihn wieder und wieder zum Verhör und hielten ihn in Haft. Schließlich soll man ihn sogar auf einer Trage liegend inhaftiert haben.

Zusammensetzung

Die höchste Konzentration an Nährstoffen findet sich in den Blättern der Pflanze. Die Pflanze enthält:

  • Ballaststoffe – helfen, unverdaute Speisereste aus dem Körper zu entfernen, verbessern die Funktion des Verdauungstraktes,
  • Calzium – erhält den Knochenzustand aufrecht;
  • Carotin – beteiligt an der Bildung von Vitamin A im Körper;
  • Cumarine – wirken beruhigend;
  • Schleimstoffe / Zucker – füllt die Energiereserven des Körpers auf
  • Proteine – enthält Dutzende von Aminosäuren, einschließlich Essentieller;
  • Tannine (Gerbstoffe) – entgiftend und entzündungshemmend; reinigend, kann Durchfall stoppen und wirkt sich positiv auf den Verdauungstrakt
  • Vitamin C – stärkt das Immunsystem;
  • Flavonoide – verhindern das Altern und das Auftreten von Gefäßerkrankungen;
  • Phytosterole – besonders nützlich, um das Herz und das Fortpflanzungssystem gesund zu erhalten;
  • Eisen – beeinflusst die Menge an Hämoglobin im Blut;
  • Kalium – wichtig für die Herzfunktion;
  • Natrium – trägt dazu bei, den Körper im Ionengleichgewicht zu halten.
  • Histidin – stimuliert die Bildung von Enzymen und die Gewebereparatur, geeignet für Menschen mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts;
  • Asparaginsäure – für die normale Funktion des Zentralnervensystems und die Aufnahme von Mineralien;
  • Trethionin – unterstützt das Herz-Kreislauf- und Immunsystem sowie die Leber- und Nierenfunktion;
  • Tyrosin – hilft bei der Übertragung von Nervenimpulsen, was die Gehirnfunktion verbessert;
  • Leucin – ermöglicht eine schnellere Erholung des Muskelgewebes
  • Phenylalanin – regt die Durchblutung des Gehirns an, macht gute Laune
  • Methionin – beeinflusst die inneren Organe und verbessert die Nieren- und Leberfunktion.
  • Flavonoide wie Kämpferol und Quercetin, organische Säuren, die Vitamine der P-Gruppe 

Kontraindikationen:

  • Die Pflanze enthält Cumarin, welches sich gern im Körper anreichert, kann der langfristige und stark gesteigerte Konsum lebertoxisch wirken.
  • Bei Krampfadern, Thrombophlebitis, Blutgerinnungsstörungen, Arrhythmie, Prostatitis, Prostatahyperplasie, Krebs und Glomerulonephritis fragen Sie bitte Ihren Arzt.
  • Der übermäßige und unkontrollierter Gebrauch kann zu Störungen des Magen-Darm-Traktes führen, beispielsweise Durchfall verursachen.
  • Bei Kindern unter 6 Jahren, in Schwangerschaft und Stillzeit bitte Vorsicht walten lassen.
  • Bitte nicht zusammen mit anderen Beruhigungsmitteln und Antipyretika einnehmen

Sammlung und Vorbereitung

Ab Mitte Juli bis ca. Ende August (der Geschmack variiert zeitlich) am späten Vormittag oder am Nachmittag bei trockenem Wetter werden die Blätter gesammelt. Das geht ziemlich flott: die Pflanze unterhalb der Blüte fassen und mit der anderen Hand die Blätter abwärts abstreifen, genau bis an die Stelle, an der die ganz großen unteren Blätter wachsen. Diese stehen lassen, dann blüht die Pflanze vollständig und samt aus. Sie sind ohnehin grober und für den Tee sollen die zarten oberen Blätter verwendet werden.

Bei der Ernte der Blüten bitte diese einzeln von den Blütenständen zupfen, da die Blüten der Reihe nach Erscheinen kann mehrmals geerntet werden. Blätter in eine Richtung zeigend in einem Korb locker schichten, Blüten in einem extra Behältnis nach Hause tragen. Der Ertrag des fertigen Produkts im Vergleich zur frischen Blattmasse beträgt ungefähr 1: 4, daher werden viele Blätter benötigt. (Falls sie die Blütenstände verwenden wollen: diese abschneiden, wenn sie im unteren Teil zu blühen beginnen und der obere Teil noch Knospen hat. Wenn Sie den Blütenstand schneiden, wenn die unteren Blüten verwelkt sind, öffnen die Samenanlagen sich beim Trocknen, die Flusen fliegen heraus, was das Rohmaterial verdirbt. Die Pflanze ist überhaupt sehr willig die Samen während des Anwelkens auszubilden.)

Gärung und Trocknung

Das Geheimnis der Herstellung liegt in der Fermentation und der richtigen Trocknung. Bei allen Rezepten empfiehlt es sich, die Blattmasse nach der Gärung zu zerkleinern, ich habe eine große alte Schere benutzt.

Die Länge des Fermentationsprozesses hängt davon ab, welche Stärke der Tee haben soll. Länger fermentierter und damit dunklerer Tee ist im Geschmack milder. Um eine grüngelbe Tönung zu erhalten reichen 10-12 Stunden aus, für eine dunklere Färbung zwei bis drei Tage. Der bei Beginn der Blattgärung entstehende charakteristische Geruch verschwindet etwa am zweiten Tag. Überprüfen und schütteln Sie die Blätter regelmäßig, damit sie nicht schimmeln. Der Prozess ist abgeschlossen, wenn eine gleichmäßige Dunkelung der Blattmasse erreicht ist. Der Zeitpunkt der Gärung und die Temperatur, bei der sie durchgeführt wird, beeinflussen Farbe, Geschmack und Aroma des Endprodukts. Ivan-Tee kann dunkelgrün, gelb oder sogar schwarz fermentiert werden.

Es sind mehrere Methoden der Blattbehandlung überliefert, sie durch den Wolf zu drehen, ist eine davon und war für mich sehr anstrengend. Dadurch entfallen aber weitere Arbeitsschritte, das Endprodukt sieht natürlich vollkommen anders aus: 

Die von mir favorisierte Vorgehensweise:  

Die Blätter sorgsam verlesen, auf einem sauberen, (Leinen)Tuch so ausbreiten, dass sie nebeneinander in eine Richtung zeigen, über Nacht anwelken lassen. Dann das Tuch zusammenrollen und kräftig walken- durch diesen Vorgang werden die Blattadern beschädigt, Feuchtigkeit tritt aus, die Blätter färben sich nun schon dunkler. Dann ein Bündel Blätter (12 bis 15) zusammenfassen und zwischen den Handflächen mit Druck kräftig rollen. Sie sollten nun von selbst zusammenhalten, wenn sie das nicht tun könnte es sein, dass die Blätter schon zu trocken sind. Die so geformten Blattwürste nebeneinander auf das Tuch legen, ggf. etwas mit Wasser besprühen (nicht zu viel, das schimmelt sonst). Das können ruhig mehrere Schichten übereinander sein. Das Tuch nun zu einem stabilen festen Paket zusammenschlagen, in eine Kunststoffwanne legen und beschweren. (Ein voller Eimer Wasser oder Steine tun hier gutes Werk). Es wird 24–48 Stunden lang einer natürlichen Fermentation unterzogen. Das Kraut entwickelt bei der Fermentation beachtliche 40 Grad, Vorsicht das es nicht schimmelt. Meine russische Strickfreundin berichtete mir, dass das Blattmaterial in ihrem Heimatort bis zu 2 Monaten in der Leinenrolle belassen wird. Der Selbsttest wird zeigen was besser schmeckt. Um recht dunklen Tee zu erhalten könnte nun die Masse in ein Glas geschichtet und mindestens 36 Stunden an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur stehen gelassen werden. Ich bin da wegen der Schimmelgefahr bei meinen Experimenten sehr vorsichtig gewesen.

Eine weitere noch nicht ausprobierte Methode: die frisch gesammelten Blätter und Blüten im Schatten etwas antrocknen lassen, damit sie weicher werden und den Saft leichter abgeben. Dann vorsichtig mit den Händen kneten, zwischen den Handflächen rollen, ein 3-Liter-Glas fest damit füllen, mit einem Tuch verschließen und 2-3 Tage bei Raumtemperatur an einen dunklen Ort stellen.

Trocknen:

Nach Abschluss der Gärung die Blätter (mit einer großen Schere) in Stücke schneiden (entfällt bei der Fleischwolfmethode) und trocknen. Dazu die Blattmasse gleichmäßig in einer dünnen Schicht auf einem Backblech auslegen und zum Trocknen aufstellen. Oder: ein Leinentuch in einem belüfteten Raum (z. B. auf dem Dachboden) spannen und die Masse solange trocknen, bis die Blätter brüchig werden.

Um schwarzen Tee zu erhalten, verteilen Sie die fermentierte Masse in einer dünnen Schicht auf einem Backblech und trocknen Sie sie 1,5–2 Stunden lang bei einer Temperatur um die 95° C im Ofen.
Die Ofentür sollte leicht angelehnt sein. Achten Sie darauf, dass die Blätter sich nicht entzünden – nach der Gärung sind sie feucht und kleben leicht am Boden, daher regelmäßig wenden. Lassen Sie den fertigen Tee einen Tag „atmen“. Ich habe meinen Tee in einem Dörrautomat getrocknet bei dem die Temperatur einstellbar ist, auch hier gilt: von Zeit zu Zeit muss die Masse gewendet werden.

Zubereitung:

3 g getrocknetes Kraut in 250 ml in Wasser geben, abgedeckt wenigstens 10 Minuten ziehen lassen. In Russland wird ein Samowar verwendet und die Zugzeit beträgt mindestens 40 Minuten. Das muss bitte ausprobiert werden was Ihnen schmeckt. Die Stärke des Tees kann durch Zugabe von Wasser geschmacklich angepasst werden. Die Russen sagen, dass man nur einmal verdünnen darf.

Dosierung: 2 mal täglich 1 Glas: morgens auf nüchternen Magen und abends eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen, vorzugsweise 30-40 Minuten vor den Mahlzeiten über einen Zeitraum von 30 Tagen.

Auf der Basis von Ivan-Tee können Sie auch ein leichtes Heilgetränk herstellen. Dazu 1 Teelöffel der Trockenmischung mit 1 Liter warmem Wasser aufgießen und über Nacht stehen lassen. Sie können fermentierte Weidenröschenblätter mit nicht fermentierten Blüten, die auf die übliche Weise getrocknet wurden, mischen. Das sieht sehr schön aus, auch können andere getrocknete Kräuter, Blüten und Früchte (Äpfel, Hagebutten, Birnen…) zur Geschmacksabwandlung beigefügt werden.

Bei Dysbakteriose hilft ein Aufguss von Weidenröschentee. Dazu einen Eßlöffel Weidenröschentee mit einer Tasse kochenden Wasser übergießen, 8-10 Stunden in einer Thermoskanne bestehen, abseihen. 4 mal täglich ½ Tasse zu den Mahlzeiten einnehmen.

Abkochung: 10 g zerkleinerte getrocknete Rhizome werden in 250 ml heißes gekochtes Wasser gegossen, 20 Minuten gekocht und dann filtriert. Bei Gastritis und Colitis, Blutungen, Anämie 3-4 mal täglich einen Esslöffel einnehmen.

Tinktur aus Blüten und Blättern: 10 g getrocknete Weidenröschen in 100 ml 40% Wodka 10 Tage lang an einem dunklen, warmen Ort stehen lassen. Dosierung: 20 Tropfen auf 1 Esslöffel Wasser, 15 Minuten vor den Mahlzeiten, eingenommen über 1-2 Monate zur Verbesserung des Stoffwechsels, bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und als Prophylaxe zur Vorbeugung von Magengeschwüren und Krebs.

Tinktur aus Weidenröschenwurzel: 50 g getrocknete Weidenröschenwurzel auf 500 ml 40% Wodka, Standzeit zwei Wochen. Dosierung: Sie 25-30 Tropfen 20 Minuten vor den Mahlzeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Prostataadenomen und chronischen Blasenerkrankungen.

Und damit noch immer nicht genug, denn selbst in der Küche findet das Weidenröschen Verwendung:

Die Blätter können als Salat verwendet werden, die Triebe als Gemüse. Für den Salat die grob gehackten Blätter mit etwas saure Sahne, Zitrone, Öl und Salz anmachen, durchziehen lassen. Der Salat enthält viele Bitterstoffe, daran mangelt es ja sowieso. Wer es deftiger als Gemüsebeilage mag kann Blätter und Triebe grob hacken. Zwiebeln in etwas Öl (oder Speck) anrösten, die Pflanzenmasse hinzufügen, alles miteinander gar dünsten. Anschließend in wenig süße Sahne unterziehen und mit frischen Kräutern servieren. Die frischen Triebe könnten auch in leicht gesalzenem Wasser weichgekocht, dann in kalter Kräuter- oder Knoblauchsauce kredenzt werden.

Unfermentierten getrocknete Blätter und Blüten können selbstverständlich auch als Tee und / oder in Teemischungen verwendet oder zusammen mit anderen Kräutern es als Würzpaste klein gewiegt eingesalzen werden.

Hier noch das Rezept für eine Suppe:

100 g frische Triebe vom Weidenröschen blanchieren und abtropfen lassen. 25 g Wurzelgemüse und eine Zwiebel in etwas Öl oder Butter anschwitzen. Dann mit Brühe oder Wasser aufgießen, darin 300 g Kartoffelwürfel weichkochen. Salz und Pfeffer nicht vergessen. Wenn die Kartoffeln weich werden, die vorbereiteten Triebe des Weidenröschens sowie eine große Handvoll klein gehackte Brennnessel & Sauerampferblätter (gern auch weitere / andere Kräuter) zur Suppe geben. Zum Anrichten in den Suppenteller ein Ei schlagen, die Suppe darüber geben und einen Tupfen saure Sahne auflegen.

Letzter Hinweis: Die Botanik kennt ca. 50 verschiedene Arten des Weidenröschens, die auch miteinander Hybride bilden.

Rosen-Essig für Haut & Haar

Auf eine Handvoll Rosenblätter gib 750ml Bio-Apfelessig naturtrüb, verschließe das Gefäß und lass es vier Wochen stehen, immer mal wieder schütteln nicht vergessen. Danach wird das Ganze abgeseiht, die Blätter ausgedrückt und weggeworfen. Die so gewonnene Flüssigkeit gib in eine dekorative Flasche, etikettieren nicht vergessen, fertig.

Dieser liebliche Essig, der den Duft und heilende Eigenschaften der Rose mit dem des Apfelessig wunderbar vereint lässt sich vielseitig anwenden. Er wirkt desinfizierend und hilft bei unreiner Haut, vergrößerten Poren, trockene Haut wird beruhigt. Natürlich muss der Rosenessig für diese Art der Anwendung als Gesichtswaschung verdünnen. Auf Pickelchen kann man ihn pur mit einem Wattebausch auftragen. Im Verhältnis 1:5 gemischt ein sauberes Leinentuch befeuchten und 10 Minuten auf das Gesicht legen, Augen zu. Danach abwaschen und trocken tupfen. Ein Schuss Rosenessig in das Haarspülwasser schenkt wunderbaren Glanz, entfernt Schuppen und beruhigt die Kopfhaut und wirkt der Neubildung von Schuppen entgegen. Unter der Dusche einfach ein bisschen Rosenessig in die Hand geben und über den Körper reiben. Nicht abspülen. Der Essiggeruch verfliegt und es bleibt nichts als Rose. Angeblich hilft der Rosenessig auch bei Insektenstichen, das werden wir bei Gelegenheit selbstverständlich ausprobieren. Kulinarisch passt Rosenessig zu Blatt- und Obstsalaten.

Maiwipferl-Kräutersirup

Mutter Natur beschenkt uns immer reichlich, besonderes im Frühjahr. Zeit für mich einen Maiwipferlsirup herzustellen, den ich natürlich – wie immer – frei Schnauze angesetzt habe. Ziel war etwas für die angekratzte Lunge meines Bruders zu kreiren, in der Hoffnung das es ihm gut täte.

So geht´s:

2 Handvoll Fichtenspitzen (von der Seite und nicht länger als 2 cm) werden zusammen mit
1 Handvoll Huflattichblätter und Blüten, (frisch)
1 Handvoll getrockneter Kamillenblüten und ebenso viel
Spitzwegerichkraut, frisch
Melissenkraut, getrocknet,
Pfefferminzkraut, getrocknet
2 Esslöffel Fenchelsamen – die vorher etwas angequetscht werden können,
1/2 Handvoll Wiesensalbei, frisch
1/2 Handvoll Heublumen vermischen und in so viel heißes Wasser geben, dass die Kräuter knapp bedeckt sind. Ggf. muss man ein wenig Wasser nachgießen, denn die trockenen Kräuter saugen das Wasser auf

2 Tage stehen lassen, Wasserstand kontrollieren, immer mal wieder am Gefäß rütteln. Anschließend seihen, den Kräuterrückstand gut ausdrücken, ich hab es mit der Tinkturenpresse ausgedrückt. Die so gewonnene Flüssigkeit habe wird zu einem Sirup eingekocht. Fertig ist ein wirklich leckere Kräutersirup. Davon gebe ich ein ganz klein bisschen in ein Glas eiskaltes Wasser oder später im Jahr in der Erkältungszeit in heißes Wasser.

Waldgeschenk – Fichtenharz

Ein Waldgeschenk für meinen Ischias. Vorgestern Nachmittag beim Badputz, eine blöde Bewegung – Hexenschuss. Vorerst half ich mir mit mit Umschlägen mit ätherischen Pfefferminzöl, die Beweglichkeit war heute schon wieder richtig gut hergestellt, also waren wir spazieren. Mein Freund der Wald versteht mich und hat mir ein besonderes Geschenk gemacht: einen riesen großen Klumpen Fichtenharz. Dieses habe ich zu einem feinem Balsam verarbeitet. Und das dürfte nun den Rest vom Hexenschuss in Wohlgefallen auflösen.

Desinfektionsmittel selbst gemacht mit ätherischen Ölen

Geht Euch auch der ganz Zirkus auch auf die Nerven rund um Desinfektion und Corona? Der Ansturm auf Desinfektionsmittel hält unvermindert an wie leere Regale in Supermärkten und Drogerien zeigen. Nach dem Motto viel hilft viel übertreibt es die eine Hälfte und die Andere ist derartig arrogant und dämlich, anders kann man es nicht mehr bezeichnen. Beispiel gefällig: So geschehen beim Metzger. Da steht eine Person mit einer Grippe und hustet und niest und stellt dann noch fest, dass man ja nichts weiter habe. Dabei glüht der Kopf, der Husten hört sich schlimm an, Nase läuft… Das vielleicht irgendjemand mit ansteht, der gerade ein angeschlagenes Immunsystem hat, vielleicht eben genesen ist, eine schwerwiegende Krankheit mit sich herum schleppt, eine Chemo hatte, oder irgendwer ist schwanger und braucht gewiss keine Erkältung, auch das kleine Würmerl, was im Wagen liegt nicht… Sowas fällt diesen arroganten Menschen überhaupt nicht ein. Glasklar, manchmal geht es nicht anders. Aber wenn:

Mohn-Kamut-Seife – Rezept in meinem Buch

Warum bleiben die nicht einfach zu Hause und schicken jemand zum Einkaufen? Besagte Person hatte ihr jugendliches Kind dabei, dass durchaus in der Lage gewesen wären mit Zettel und Geld zum Metzger zu laufen. Zu allem Überfluss muss man sich dann noch über die Menschen lustig machen, den das Ganze vielleicht doch ein wenig ernster sehen (müssen). Was ist nur aus gegenseitiger Rücksichtnahme geworden? Also darüber könnte ich mich wirklich aufregen, jedes Jahr, nicht nur wenn man mal gezwungen ist öffentliche Toiletten zu benutzen. Wäre schon mal gut würde wenigstens neben dem Wasserhahn auch mal ein Stück Seife liegen. Und wie manche Toiletten hinterlassen – pfui Teufel sage ich da bloß, für manche Menschen ist sogar ein Grundmaß an Hygiene ein Unding. 

Dabei müsste man gar nicht mit der chemischen Keule draufhauen und gleich gar nicht sich ängstigen, wenn es mal mit dem Einkaufen nicht so klappt. Die Natur gibt uns hochwirksame Mittel in die Hand, eins davon sind ätherische Öle welche ein absolut zuverlässiges Wirkspektrum aufweisen.

Für die Flächendesinfektion kommen folgende ätherische Öle in Frage: 

  • Bergamotte, Myrte, Salbei, Wacholder, Zimt, Lavendel, Teebaum, Cajeput, Niaouli und Zimtrinde. 

Und für die Desinfektion der Luft: 

  • Lavendel, Zitrone, Eukalyptus Globulus, Lemongras, Nelke, Latschenkiefer und Thymian rot. Wobei Nelke Thymian und Zimtrinde als stark keimtötend gelten. 

Angewendet werden diese Öle als sogenannte Trockeninhalation oder als Spray. Dazu zwei bis drei Tropfen einer Duftmischung oder das Öl pur auf ein Taschentuch geben, tief einatmen. Auch ein um den Hals geschlungenes Tuch kann als Träger fungieren. Eine formschöne Möglichkeit ist die Anwendung in einer Duftlampe, die ist in vielen Variationen mit Kerzenbetrieb oder auch elektrisch gibt. Die Dosierung ist abhängig von der Raumgröße. Pro 30 qm benötigt man vier bis zehn Tropfen je nach Duftintensität. 

Falls ihr euer Büro beduften wollt: bitte fragt eure Arbeitskollegen – nicht jeder verträgt es und manch eine ist vielleicht schwanger, Diabetiker, Epileptiker oder sonst irgendwas – bitte vorher miteinander absprechen. 

Es handelt sich hier um hoch komplexe Mittel, deren Wirkung auch in Verdünnung erstaunlich ist. Teebaum z. B. wirkt 1:200 verdünnt immer noch gegen Streptokokken, die Halsentzündungen hervorrufen, oder in 1:28000 gegen Gonokokkus Bakterium, welche Gonorrhoe hervorruft. Oder Thymian, dieser wirkt in einer Verdünnung von 1: 2000 immer noch gegen E-Coli Bakterien, Nelkenknospen 1:6000 verdünnt gegen Tuberkulosebakterien und Zimt in einer Verdünnung von 1:300 gegen Typhus. Eine Studie aus den 1970er Jahren erforsche Zitronengrasöl. Dieses ist genauso wirksam ist wie Penicillin, darüber hinaus es ist wesentlich wirksamer als Streptomycin (Antibiotikum). So ist es nicht verwunderlich, dass das Zitronengrasöl  zur Wunddesinfektion benutzt wurde. 

Ätherische Öle sind so hoch wirksam das ist ein Frevel wäre sich ihre nicht zu bedienen. Sie sind selbstverständlich immer mit der nötigen Sorgfalt und Vorsicht anzuwenden, Arzt, Apotheker und Aromatherapeuten geben Auskunft. Vorsicht bei Vorerkrankungen, Schwangerschaften. Dossierungen unbedingt beachten, insbesondere bei Babys und kleinen Kindern. Nochmal: Bitte informiert Euch bevor ihr ein Öl anwendet ganz genau.

Eine Duftmischung für die Desinfektion der Raumluft

Für ein kleines Fläschchen: je 10 Tropfen Eukalyptus, 10 Tropfen Wacholder, 60 Tropfen Lavendel (wer Lavendel nicht mag den Bergamotte). Wenn es noch stärker sein soll: dann jeweils 40 Tropfen von Zimt, Bergamotte und Ysop in ein kleines Fläschchen geben.

Lavendel, blühend.

Für ein Raumspray:

250 ml Wodka oder Korn als Träger in eine Sprühflasche geben. Dazu 150 Tropfen ätherische Öle – gerne in Kombination. Favorisieren würde ich Zitrone, alle Nadelbäume, Thymian, Eukalyptus… Zuschrauben, gut schütteln – auch vor jeder Anwendung, beschriften nicht vergessen! Alle paar Stunden einen Sprühstoß in die Luft geben – das genügt vollkommen. Mehr ist nicht notwendig. Eine kleine Flasche in Nasenspraygröße passt auch in die Jackentasche für die duftige Desinfektion der Hände unterwegs.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal auf das Öl der vier Diebe hinweisen. Es ist auch die Rezeptur eines antiseptischen Essigs überliefert, welcher als vorbeugendes Mittel gegen ansteckende Krankheiten ist. Von diesem Essig wird (ebenso wie vom o. g. Öl) berichtet, dass er von Leichenfledderern in den 1630er Jahren während der Pestepidemie benutzt wurde. Um den Feuertod zu entgehen verrieten die Delinquenten das Rezept. Der Essig wird mittels Extraktion der Pflanzen durchgeführt. Angeblich war dieser aus Wermut, Mädesüß, Wacholderbeeren, wildem Majoran, Salbei, Gewürznelken, Alantwurzel, Engelwurz, Rosmarin, Andorn und Kampfer zusammengesetzt. Damit Hände und Gesicht einreiben oder verdunsten lassen.
Hier die Rezeptur nach Jan Valnet: 

  • 1250g weißer Essig in ein weithalsiges Gefäß schütten. Dazu geben:
  • je 2,5g Knoblauch, Zimt, Muskatnuss, Gewürznelken,
  • je 20g Lavendel, Raute, Pfefferminze, Salbei, Thymian, Rosmarin, kleiner und großer Wermut.

Die Kräuter für 14 Tage abgedeckt ziehen lassen, anschließend abgießen, filtrieren und die Kräuter ausdrücken. Den Essig in eine Flasche füllen, beschriften nicht vergessen. Nun noch 5g Kampfer in 20g Essigsäure auflösen und hinzugeben.

Bleibt wachsam, munter und gesund. 
Liebe Grüße
Landi

Das Öl der vier Diebe und die Pestilenz / Thievesöl

Eins sucht doch wirklich jedes Jahr Mitteleuropa heim, die Influenza, die Grippe. Wer schon mal eine hatte der weiß wie sich das anfühlt. Mich hat es 2018 erwischt und ich habe ewig gebraucht mich davon zu erholen, gleichwohl ich kein hohes Fieber hatte und irgendwie auch nicht so die direkten Symptome einer Influenza. Aber es war eine wie man durch Abstrich unzweifelhaft nachweisen konnte. Und nun kraucht noch eine weitere Pestilenz scheinbar unaufhaltsam über den Erdball, ganz egal wie sie sich nennt und wer sie erschuf: Corona ist in aller Munde. Und wie ich so darüber nachdachte und auch über das Wort Pestilenz (ich mag das irgendwie), da fiel mir das Vier-Diebe-Öl auch Thievesöl ein, dessen Rezeptur angeblich aus dem Mittelalter stammt. Es besteht aus 4, optional 5, hochwirksamen ätherischen Ölen, die zusammengenommen ein unglaubliches Wirkspektrum aufweisen. Nachdem das fertige Ölgemisch ja nun nicht gerade günstig ist, habe ich diverse Literatur gewälzt und Rezepturen verglichen. Schlussendlich habe ich mir für 60 € ätherische Öle beim Händler meines Vertrauens bestellt und nun 9 Flaschen a 50 ml herausgebracht. Das Ganze hat unheimlich Spaß gemacht, die ganze Wohnung riecht wunderbar nach Nelken und Zimt, Rosmarin, Eukalyptus und Zitrone.

Achtung: Die folgenden Informationen ersetzen keinesfalls den Besuch bei Arzt.  Sie stellen auch keine Beratung dar sondern  dienen ausschließlich informativen Zwecken. 

Im Herbst nun geisterten diverse Schlagzeilen über das Aus der Antibiotika durch die Gazetten, es trat eigentlich genau das ein was Herr Buhner schon vor Jahren gesagt, wovor so viele naturheilkundlich interessierte der Mutter Erde zugewandte Menschen schon seit Jahren warnen: die Büchse der Pandora ist offen und der Rezeptblock bleibt im jungfräulichen Rosa, es gibt nichts Neues mehr so heißt es. Und während nun die Einen versuchen krampfhaft alle Nachrichten irgendwie so hinzubiegen, das keine allgemeine Panik ausbricht, wundern sich die Anderen über den Aufwand der betrieben wird um das Virus einzudämmen.

Kehren wir zurück zum Vier-Diebe-Öl und schauen uns einmal die Zusammensetzung an. 

Zum Ersten wäre da Eukalyptus, der Baum, dessen Ursprungsland Australien ist. Er ist der höchste Laubbaum der Erde, in seinen Wäldern ist die Luft so rein und klar als atme man pure Erdmagie. Schon die Spanier legten mit großen Pflanzungen während der Kolonialzeit Sumpfgebiete trocken und gedachten so der Malariamücke die Lebensgrundlage zu entziehen. Es gibt etwa 500 verschiedene Arten, sein Holz ist recht hart, seine blaugrünen Blätter duften aromatisch. Die Wuchshöhe beträgt bis zu 150m. Eukalyptus wirkt keimtötend und entzündungshemmend auf die Atemwege, außerdem schleimlösend und fiebersenkend. Durch das Einatmen werden die roten Blutkörperchen aktiviert, Eukalyptus belebt und steigert die Konzentration. Er harmoniert gut mit Lavendel, Melisse und Zitrone. 
Innerlich angewendet wird der Teeaufguss der Blätter oder ein bis zwei Tropfen in eine Tasse warmen Wasser zusammen mit einem Teelöffel Honig. Zur Desinfektion der Raumluft versprüht man eine 2 prozentige Emulsion, diese tötet bis zu 70% der in der Raumluft schwebenden Staphylokokken!

Das nächste Öl ist das der Nelke, welches per Wasserdampfdestillation aus den Zweigen und Blüten hergestellt wird. Die Chinesen kannten Gewürznelken schon vor 2000 Jahren. Sie sind außergewöhnlich stark keimtötend, was nach einschlägiger Literatur schon damals bekannt gewesen sein soll. So wurde Nelkenöl gegen Cholera, Diphtherie, Tuberkulose und Milzbrand eingesetzt. Es wirkt auch sehr gut gegen Streptokokken, Staphylokokken und Colibakterien. Es wirkt auch stimulierend bei Schwächezuständen, in jedem Fall desinfizierend und eignet sich zur Verräucherung und in der Duftlampe – auch im Freien – denn es hält zuverlässig Insekten fern.

Eine weitere Inkredenz, wenn auch in manchen Rezepten als optional angeführt, wäre das Rosmarinöl, welches ebenfalls per Wasserdampfdestillation des blühenden Krautes hergestellt wird. Rosmarin ist ein immergrüner, buschig verzweigter Halbstrauch, eswirkt anregend auf Herz und Kreislauf und bei Erschöpfungszuständen, es stärkt das Nervenkostüm und fördert die Konzentration, es wirkt entzündungshemmend und krampflösend und ist von daher ein gutes Mittel bei allen Erkrankungen der Atemwege, auch bei Influenza und Asthma. Es wird sowohl innerlich (als Tee bei Herzschwäche Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen, sowie für Leber- und Gallenstärkung) als äußerlich (als Massageöl, Badezusatz, und Einreibung bei Durchblutungsstörung, Nervenschmerzen und rheumatischen Beschwerden) angewendet. Es soll nicht während der Schwangerschaft eingenommen und bei Epilepsie gemieden werden.

Zimtrindenöl gewinnt man aus dem Zimtbaum, welcher auf Sri Lanka, in China und Indien immergrün bis zu 10 m hoch aufstrebt. Für unser Öl brauchen wir unbedingt das der Zimtrinde, nicht das Öl der Blätter. Die Öle unterscheiden sich grundsätzlich in der Zusammensetzung und damit auch in der Wirkungsweise. Das Rindenöl regt Herz und Kreislauf an, ist sehr stark antiseptisch und tötet sogar die Erreger von Typhus in hoher Verdünnung immer noch zuverlässig ab. Es wirkt krampflösend und zusammenziehendverdauungsfördernd und magenstärkend. Es stimuliert und er wärmt. Es verströmt einen angenehmen süßen warmen Duft, wirkt leicht anregend und verschafft bei Erkältungskrankheiten und Influenza schnell Linderung. Es harmoniert sehr gut mit allen Ylanh Ylang, Sandelholz Jasmin, Lemongras und auch Bergamotte. Angewendet wird es äußerlich für Massagen, Kompressen bei krampfartigen Magenschmerzen und schmerzhafter Menstruation, als Badezusatz und natürlich bei Grippe und Erkältung. Innerlich ein bis zwei Tropfen auf einen Teelöffel Honig in einer Tasse Wasser aufgelöst ein bis zweimal täglich trinken. Nicht überdosieren da das Kopfschmerzen und Müdigkeit auslösen kann. 

Das letzte Öl ist das der Zitrone, was wir von jeher mit Sauberkeit verbinden, da Reinigungsmittel (synthetisch) mit Zitrone beduftet werden. Freilich kann man diesen Geruch nicht gleichsetzen mit dem, des per Kaltpressung der Fruchtschalen hergestellten ätherischen Öles. Zitronen sind etwa 5 m hohe immergrüne Bäume, die faszinierenderweise fast ganzjährig blühen und ständig Früchte nachproduzieren. Auch das Zitronenöl wirkt sehr stark antiseptisch und bakterizid. Der Saft ist so stark, dass er in kurzer Zeit so viele Keime abtötet, dass sogar abgestandenes Wasser wieder genießbar werden soll. Zitrone desinfiziert sowohl Flächen als auch die Raumluft. Es wirkt erfrischend bei Schwächezuständen, entzündungshemmend und stärkend und unterstützt so die körpereigenen Abwehrkräfte. Äußerlich kann es angewendet werden als Massageöl, in Duschgels und als Badezusatz. Da ist auch auf der Haut seine wohltuenden Eigenschaften entfaltet, wirkt es natürlich allen entzündlichen Prozessen wie z. B. Akne entgegen. Juckende Insektenstiche geben Ruhe betröpfelt man sie mit Zitronenöl. Bei Schnupfen und Stirnhöhlenvereiterung bringt ein kleiner Wattebausch mit Zitrone beträufeln und in das Nasenloch gestopft doch recht schnell Abhilfe. Den Meisten von uns wird die heiße Zitrone als Mittel bei Erkältungen geläufig sein, bei Halsschmerzen auf eine Tasse warmes Wasser den Saft der frischen Zitrone geben und damit gurgeln. So beugt sie vielen Infektionskrankheiten vor und hilft – oh Wunder – auch bei übersäuertem Magen.

Dieses Gemisch ätherischer Öle hat eine ausgesprochen starke Wirkung gegen Viren und Bakterien. Doch wie wendet man es aber nun an? 

  • Zur Desinfektion der Raumluft könnte man es vernebeln bzw. in der Duftlampe verdunsten lassen. Man könnte auch ein kleines Taschentuch mit ein paar wenigen Tropfen auf die Heizung legen.·       
  • Zur Desinfektion von Böden und Flächen einige Tropfen ins Wischwasser geben.
  • Da in der Küche die größte Bakterienschleuder meist Schwämme, Bürsten und Lappen sind, die man sowieso regelmäßig ersetzen muss, schadet etwas Öl auch hier nicht.
  • Ich habe die Toilettenrolle innen auf der Pappe etwas betropft, so verduftet sich das Öl in Toilettennähe und entfaltet auch dort seine wohltuende Wirkung.
  • Einige Tropfen in der Waschmaschine und in der Geschirrspülmaschine wirken auch hier desinfizieren und beugen schlechten Gerüchen vor
  • Mit etwas Alkohol verdünnt und in die Schuhe gesprüht wird sicherlich wie eine Verjüngungskur auf diese, man denke nur an die Zimtsohlen. Alkohol deshalb, weil diese zuverlässig trocknet.
  • Als Badezusatz und zur Inhalation bei Erkältungskrankheiten einige Tropfen ins Wasser geben.
  • Verdünnte Anwendung auf der Haut: Bitte auf ein Schnapsglas Trägeröl 3 bis 5 Tropfen Thievesöl geben. Als Trägeröle kommen in Frage: Olive, Mandel, Sonnenblume, Jojobaöl, Traubenkern,  auch Kokus, welches man vorher erst aufschmelzen muss.

Anwendung des verdünnten Thievesöls:

Es kommt zum Einsatz:

  • als Massageöl bei Rückenschmerzen oder bei Gelenkschmerzen verwenden. Es ist hier wohltuend, schmerzlindernd und wärmend. 
  • Bei Erkältungen Brust, Rücken und Fußsohlen einreiben. 
  • Pickelchen, entzündliche Prozesse auch bei Haustieren können ebenfalls mit dem verdünnten Öl betupft werden. 
  • Zur Pflege von Zahn und Zahnfleisch kann es zum Gurgeln und spülen verwendet werden.  Wer es mag und wem es nicht zu scharf ist kann auch seine Zahnpasta damit präparieren. Ein Rezept für ein selbstgemachtes Zahngel findet sich hier. Auch dies kann mit Thievesöl sinnvoll ergänzt werden. 
  • Schließlich darf ein kleines Fläschchen in die Handtasche wandern und wann immer man seiner desinfizierenden Wirkung bedarf ein nützlicher Helfer sein. Der Duft des Öles hält lästige Insekten fern und schützt unsere Zimmerpflanzen vor und bei parasitären Befall. 

Das Vier- Diebe-Öl ist ein wahrer Tausendsassa in seiner Kombination und riecht wunderbar nach Weihnachten.

Und so wird es gemacht: (ich habe die sechzig-fache Menge hergestellt)


·       2 ml (entspr. 40 Tropfen) ätherisches Nelkenöl
·       2 ml (entspr. 40 Tropfen) ätherisches Zitronenöl
·       1,75 ml (entspr. 35 Tropfen) ätherisches  Zimtrindenöl
·       0,75 ml (entspr. 15 Tropfen) ätherisches Eukalyptusöl
·       0,75 ml (entspr. 15 Tropfen) ätherisches Rosmarinöl
Die Öle miteinander in eine saubere dunkle Glasflasche füllen. Braunglasflaschen aus der Apotheke sind hier bestens geeignet. Nimm solche mit Tropfeinsatz. Beschriften nicht vergessen!

Dossierung ätherischer Öle und Ölmischungen:

  • Für Körper- und Massageöle: 25 Tropfen auf 50 ml
  • Für die Inhalation in einer großen Schüssel: 8 bis 10 Tropfen, 10 Minuten lang, zwei bis dreimal täglich. 
  • Für Vollbäder 3 bis 6 Tropfen
  • Bademilch: 100 ml pflanzliche Milch mit drei bis sechs Tropfen vermischen
  • Kompresse: eine Schüssel warmes Wasser und zwei Tropfen Öl, gut umrühren damit sich ein Ölfilm bildet. Nun ein zusammen gefaltetes Leinen- oder Taschentuch oberflächlich eintauchen, nicht vollständig hinein drücken!. So entsteht ein gleichmäßiger dünner Film auf dem Tuch. Dieses mit der feuchten Seite zur Haut auflegen, mit einem Wolltuch, Handtuch o. ä. abdecken. Lassen Sie es zwischen 15 Minuten und einer Stunde liegen.

Sowie das selbstgemachte Zahngel mit vier Diebe Öl versetzt werden kann, so können Sie auch eine keimtötende Creme damit herstellen. Alles was Sie brauchen sind 30g lanolinfreie Salbengrundlage, diese erhalten Sie in der Apotheke. Lassen Sie sich die Salbengrundlage gleich in so genannte Unguatorkruken abfüllen, das sind Salbengefäße mit beweglichem Boden und einer kleineren Öffnung zusätzlich im Deckel. Dadurch ist das Dosieren sehr einfach und es muss nicht immer mit den Finger hineingelangt werden.

ANWENDUNG: Erkältung verdünnt auf oberen Rücken Brustkorbmitte auftragen, Fußsohlen einreiben. Inhalieren. Hals- & Kopfweh: 1 verdünnter Tr. mit 1 EL Wasser gurgeln & schlucken. Zähne / Zahlfleisch – verdünnt in Zahnpasta verwenden, 1 Tr. Zw. 2 Finger Zahnseide durchziehen. Akne: verdünnt auf die betroffenen Stellen auftragen. Massageöl: einige Tr. in Basisöl.(olive, Sonnenblume, Kokus…) Fußpilz: Zehen / Füße mit verdünnten Öl einreiben. Insektenstiche: verdünnt auftragen. Im Haushalt: Duftlame zur Luftreinigung & Konzentrationssteigerung. Desinfektion: einige Tropfen in den Geschirrspüler geben, solo in Waschmaschine, ins Wischwasser. Haustiere: verdünnt auf Wunden auftragen, zum Reinigen von Käfig, Katzenklo. Pflanzen: 10 Tropfen mit 1/2 Tasse Wasser mischen, Pflanzen besprühen um Insekten abzuhalten. Unterwegs: verdünntes Öl auf Reisen als antibakteriellen Schutz verwenden – Hände damit desinfizieren, einige Tropfen auf einem Papiertuch auf den Heizkörper legen.

wider der Unwissenheit

Es ist unglaublich was man manchmal für Leute durch puren Zufall kennen lernen darf, jüngst geschehen durch ein zufällig entstandenes Telefonat mit einer sehr beeindruckenden Dame aus München. Ich lasse mich ja nicht gleich ins Bockshorn jagen, aber das was ich da am Telefon von Frau Evelin J. Lenz hörte veranlasste mich Ihre Webseite zu besuchen. Viele Verwandte, Freunde und Bekannte wurden mit der Diagnose Krebs konfrontiert und viele davon sind entweder nach kurzer Leidenszeit oder nach langem Siechtum heimgegangen. Nur wenigen ist die Gesundung gelungen, einige Wenige haben den Krebs immer wieder niedergekämpft, bis sie ihm schließlich erlegen sind. Das Erlebte bringt mich immer wieder zum Nachdenken. 

  • Was ist die Ursache für die jeweilige Krebserkrankung zu finden – ich glaube nicht an Zufälle, vielmehr an Zusammenhänge. Beispiel: Bauchspeicheldrüsenkrebs – nach Dr. Hamer ausgelöst durch Erbstreitigkeiten, und in diesem Fall scheint es mir absolut zustimmen. 
  • Auch spielt die Art der Übermittlung der Diagnose an den Patienten eine nicht zu unterschätzende Rolle im Verlauf der Krankheit. Warum geschieht das oft mit dem Unterton der Endgültigkeit? 
  • Wo können wir als Verwandte oder Freunde helfend eingreifen damit sich eben nicht dieser Gedanke einnistet und dann doch nur Angst und Schrecken schürt, die die eigene Aufnahmefähigkeit und die eigene Entscheidungsfähigkeit lähmt, das wichtige Chancen Heilung zu erfahren womöglich vertan werden. Unsere eigene Unsicherheit wird sich unweigerlich auf den Patienten übertragen. Es ist absolut (über)lebenswichtig Bescheid zu wissen.
  • Welchen Einfluss haben familiären Vorgeschichten nicht nur in Bezug auf eine mögliche Krebserkrankung. Welchen Einfluss haben Geschehnisse auf uns, unser Denken und damit auf unseren eigenen Weg?

Deine Tugenden sollen sein: Gewissenhaftigkeit, Entgegenkommen, Verantwortungsbewusstsein, sozial veranlagt, helfend, stets einspringend. Deine Untugenden sollst du ablegen: Angst, Bedenken vor allem was anders ist als Du, aggressive Gefühle, Feindseligkeit. So wills die Zeit in der Du lebst. Ja nicht auffallen, mitlaufen. Wie Du dich dabei fühlst fragt dich keiner. Du verbiegst Dich, über Jahre wirst du getrimmt, beschnitten, wie ein Bonsai, geschaffen, geformt, genormt wie deine Formgeber es so gerne hätten. Gesunde Emotionen – Fehlanzeige. Du krümmst dich und buckelst, suchst ein Ventil. Wenn es nicht zu finden ist, schafft der Körper selber eins was dich zur Ruhe, zum Nachdenken zwingen wird. Die Frage ist was man dann tun möchte. Als Erstes den eigenen Urkräften Raum geben, sich nicht mehr einzwängen lassen. Und genau da braucht es Hilfe, denn das Erkennen alter Muster, das Abschütteln von Zwängen, ist Schwerstarbeit, die in Angriff zu nehmen, durchzuhalten viel Kraft und Mut einfordert.  Das muss man aber erst einmal wissen.

Evelin J. Lenz Quelle: https://www.evelinlenz.de

Und nun kam da dieses Telefonat mit Evelyn J. Lenz, was mich wirklich fasziniert hat. Sie ist Psychoonkologin mit eigener Praxis in München. Bis dato wusste ich nicht einmal, dass es so was gibt. Die Psychookologie schaut auf die psychischen und sozialen Belastungen von Krebspatienten. Frau Lenz sprach mit so viel Zuversicht, Kompetenz, Energie und Liebe, sie riß mich förmlich mit, gab meinen Gedanken Raum, das war ein so intensiver Austausch – vielen herzlichen Dank dafür. Frau Lenz sagt die Leute müssen unbedingt über diese Krankheit Bescheid wissen bevor irgendetwas passiert. Der Meinung bin ich auch, Nichtwissen macht ja doch nur Angst. Ich jedenfalls bin schwer beeindruckt, von ihr, ihrer ganzen Art, der Vollumfänglichkeit ihres Sachverstandes, deshalb hier dieser Post. Die Einheit von Körper, Geist und Seele findet den für den jeweiligen Patienten besten Weg.   

Die reißerischen Schlagzeilen, die man oft genug irgendwo, wenn auch nur im Vorbeigehen erhascht, sind wie stete Tropfen die das Angstfaß immer voller machen. Ob als betroffener Patient oder als Angehöriger: Wissen ist auch hier Macht, Kraft, Zuversicht und Heilung. Wer mehr darüber wissen möchte, ggf. gerade selbst in einer schwierigen Phase ist: bitte besucht unbedingt Frau Lenz´ Webseite .

Alles Gute euch Allen
Landerun

Die schönsten Frisuren einfach selbst gemacht! – Buchbesprechung

Nach einem zugegebenen etwas sehr dünnen einleitenden Teil über Pflege und Farbe erwarten uns auf den folgenden Seiten einige Frisuren die recht und unkompliziert nachzumachen sind. Von komplizierten Flechtwerk wurde in diesem Buch abgesehen, ebenso von keltischen Knoten und dergleichen, für diese durchaus tragbaren Kunstwerke ist eine Haarlänge ab Mitte Rücken vonnöten. Die Vorschläge sind sehr detailliert dargestellt und ausführlich beschrieben sodass jeder Anfänger diese Frisuren Nacharbeiten kann.

Zu dem Buch gibt es Videoanleitungen auf Youtube.

Fazit: das Buch ist ein willkommenes Geschenk für junge Mädchen und Frauen und ganz sicher ein kleines Plädoyer für etwas mehr Haarlänge. Lange Haare sind weder fad noch langweilig und wenn sie mit einer pfiffigen, kecken oder romantischen Frisur hübsch arrangiert sind, verleihen sie eine gewisse persönliche Note. Bliebe nur noch zu sagen, dass für die meisten Frisuren mehrere Gummibänder und oder Klemmen unabdingbar sind damit es hält. Ab einer gewissen Haarlänge genügt dann ein Haarstab, eine Forke oder dergleichen. Falls Sie die Geduld und Mut haben ihr Haare fraulich lang zu tragen und noch wenig oder keinerlei Erfahrung haben, was Sie mit Ihrer Häupterzierde anstellen können, dann kann ich in dieses Buch wärmstens empfehlen.

Ungefähre Auflistung der Frisuren:

Ein Dutt gedreht aus zwei Zöpfen, ein durchgezogener Pferdeschwanz, ein halber Kranz aus Kordel-Zöpfen, ein halber Kranz aus Keulen-Zöpfen, eine Abendfrisur aus einem mehrteiligen durchgezogenen Pferdeschwanz.
Einem Hinterkopf fixiertes halbes Pferdeschwänzchen, eine halbe Schleife, der klassische Dutt, eine griechische Welle, ein Dutt mit einer Duttspange. Noch ein aufgesteckter Dutt, dessen Basis ein locker geflochtener französischer Zopf ist. Der klassische Flechtkranz – das Flechtwerk liegt hier bei obenauf. Noch mal eine Art Knotenkranz aus Kordelzöpfen, locker ineinandergesteckt

Wenn die Haare gerade mal bis zur Schulter gehen – was als mittellang deklariert wird, dann gibt es den Vorschlag einer Frisur aus drei Zöpfen ineinandergesteckt. Eine Banane, die leider der fehlenden Länge wegen nicht ohne etliche Haarklemmen auskommen kann. Und für ganz kurze Haare eine Flechtfrisur für das Deckhaar, das frech ausschaut. Eine Frisur für jedes Haar sind seitlich geflochtene oben aufliegende Zöpfe, die dann wieder zu einem Kranz festgesteckt werden. Noch einmal ein locker aufgesteckter Knoten, dessen Basis ein halber Pferdeschwanz ist. Für sehr langes Haar die Frisur Veronika, ebenfalls mit rechts und links geflochtenen Zöpfen bis in den Nacken, dort mit einer Haarschleife vollendet. Sehr elegante Abendfrisur Adele, bei der das Haar am Hinterkopf ohne großen Aufwand kunstvoll drapiert wird. Eine Frisur im Hippie-Style, sie besteht aus mehreren kleineren Flechtzöpfen. Eine umgedrehte Banane, die nach unten auslaufen darf ,was sie zu einer Kombinationsmöglichkeit für alle Outfits macht. Schließlich noch die Anleitung für Hollywood Wellen mit einem Lockenstab.

Für Haarlängen die bis auf die Brust reichen:

Hier wird der wunderschöne Ährenzopf vorgestellt, der einfach zu flechten ist aber sehr kompliziert ausschaut. Ein voluminöser Knoten aus mehreren Flechtzöpfen, in Anlehnung an die Haartracht der Helenen locker aufgebauschte Zöpfe, die man gut und gerne auch als Einzelne tragen kann bzw. dieser Art und Weise auch um den Kopf herum drapieren könnte. Schließlich noch der holländische Zopf, der toll aussieht aber etwas Übung braucht. Noch einmal die Übung mit dem Lockenstab und etwas Flechtwerk, diese schöne Frisur heißt Rapunzel. Für ganz besonders lange Haare ist der Wasserfall eine romantische Möglichkeit die Haare zu bändigen und trotzdem ihre Schönheit in der vollen Länge zu zeigen.
Für mittellange Haare gibt es noch mal Pferdeschwänze und Dutts in einigen Variationen, sowie die Frisur Chloe die ein Angefangener, auf der Hälfte geteilter und zu zwei Zöpfen geflochtener und schließlich hochgesteckter Bauernzopf ist.

Die schönsten Frisuren einfach selbst gemachtLeopold Stocker Verlag

Helena Iwonova und Sonja Fischer ISBN 9783702016319



Scharbockskraut & Hämorrhoiden-Kräutersalbe

Nach einem heftigkalten Februar kam der Frühling über Nacht. Mit ihm erschienen blitzartigDie leuchtend gelben kleinen Blüten sieht man hier aller Orten, es handelt sich um ein Hahnenfußgewächs das mehrjährig aufscheint. Der Volksmund nennt das Blümlein auch Dichtblatt oder Frühsalat. In alten Aufzeichnungen wird das Verzehren der jungen Blättchen noch vor Erscheinen der Blüten in Salaten anempfohlen, sie sind dann reich an Vitamin C. Mit der Blüte verändert sich leider der Geschmack der Blätter von würzig nach bitter, eine leicht giftige Wirkung wird ihnen dann auch zugeschrieben.

Schneeglöckchen und Märzenbecher, die nach einem kaum begonnenen Intermezzo schnell verblühten. Auch die Veilchen hatten heuer nur ein kurzes Stelldichein bei uns, ebenso die Schlüsselblumen. Was mir aber auffällt dieses Jahr sind riesige Mengen an Scharbockskraut. Wahrscheinlich will es mir sagen jetzt beschäftige dich doch mal mit mir – wer weiß. Nun, dann wollen wir doch mal…

Das Scharbockskraut wird in der Volksmedizin als Hausmittel bei den allfrühjährlichen Blutreinigungskuren angewendet. Es findet außerdem Verwendung bei Hautleiden, wobei es hier sowohl innerlich als Tee (zwei bis drei Teelöffel auf ein viertel Liter Wasser zum Sieden bringen abseihen und über den Tag verteilt trinken) als auch als warme Waschung mit der gleichen Menge Kamillentee verdünnt benutzt wird.

Interessant scheint mir die Wirkung des Aufgusses gegen Hämorrhoiden, traditionell erfolgt die Anwendung als Sitzbad.

Aber man kann auch eine Kräutersalbe aus dem Scharbockskraut herstellen. Diese ist sehr wirksam. Als Grundlage für die Salbe nahm meine Oma immer Schweineschmalz her, welches man mit den klein gehackten Kräutern eine kurze Zeit erhitzt. Man rechnet ungefähr 30 g frisches Kraut auf 100 g. Nachdem das Scharbockskraut seine wirksamen Bestandteile an die Trägersubstanz abgegeben hat, wird abgeseiht und in ein sauberes Behältnis abgefüllt. Das Ganze lässt man Erkalten und anschließend auftragen. Am Besten verwendet man eine Kompresse über Nacht die man mit einer gut sitzenden Unterhose an Ort und Stelle hält. Wer Schweineschmalz nicht mag kann die Salbe auch mit Vaseline herstellen oder aber mit einem Ölauszug, den man mit Bienenwachs die richtige Konsistenz gibt.