Kartoffeltorte

Das Geburtstagskind wünschte sich eine Kartoffeltorte, und sie war wirklich köstlich. Hier ist das Rezept zum Nachbacken. Für eine mittelgroße Springform werden folgende Zutaten benötigt:

  • 300 g gekochte Pellkartoffeln vom Vortag
  • 100 g Dinkelmehl (alternativ Vollkornmehl, in diesem Fall kann möglicherweise etwas mehr Butter erforderlich sein, oder alternativ zusätzlich etwas Sahne hinzufügen)
  • 5 Teelöffel Backpulver
  • 50 g Butter (zimmerwarm)
  • 100 g Rohrzucker
  • 3 Eier (getrennt)
  • 100 g gemahlene Haselnüsse
  • Eine Prise Salz
  • 2 geriebene Bittermandeln
  • etwas abgeriebene Zitronenschale
  • 200 g Haselnuss gehackt
  • je 1 Vollmilch – und 1 Zartbitterschokolade
  • Pflaumenmus

Schnell die Schale von den Pellkartoffeln entfernen, durch eine Kartoffelpresse drücken und über Nacht abkühlen lassen. Am nächsten Tag das Mehl mit dem Backpulver sieben, mit den Kartoffeln vermengen und die gemahlenen Haselnüsse, Rohrzucker, Salz und Butter sowie die Eigelbe hinzufügen. Gut umrühren, der Teig wird allmählich weicher werden. Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unter die Masse heben. Die Masse in eine Springform füllen und ca. 40 min bei Mittelhitze backen.

In der Zwischenzeit 200 g gehackte Haselnüsse anrösten. Nachdem der Kuchen abgekühlt ist, eventuell in der Mitte halbieren und großzügig mit Pflaumenmus bestreichen, wieder zusammensetzen. Die Oberseite großzügig mit Pflaumenmus bestreichen. Vollmilchschokolade und Zartbitterschokolade zusammen schmelzen und die Torte damit überziehen. Die Ränder mit gehackten Haselnüssen verzieren und eine Schicht auf dem oberen Rand streuen.

Zusätzlich: Aus dem übrig gebliebenen Guss und den restlichen gehackten Haselnüssen eine weiche Masse bereiten, diese in eine Pralinenform gießen. Vor dem Servieren Sahnerosetten aufspritzen und darauf die Pralinen zur Dekoration auf der Torte zu platzieren.

In Teufelsküche-Frühlingsspaziergang bei Obergünzburg

Inmitten der malerischen Landschaft, zwischen Obergünzburg und Ronsberg, nur einen Katzensprung vom Parkplatz gegenüber der Abfahrt nach Liebenthann, auf halber Strecke zwischen den Orten, befindet sich eine geologische Sehenswürdigkeit – die sagenumwobene Teufelsküche. Man erreicht sie nach einem kurzen holprigen Fußweg (nicht Kinderwagentauglich!).

Die Örtlichkeit besteht aus einem bizarrem Ensemble bald haushoher, bald mittlerer und kleinerer Blöcke, die während der Mindelkaltzeit vor ca. 475.000 bis 370.000 Jahren durch den Illergletscher geformt wurden. Sie sind wild übereinander gestapelt, daher sind sie mit unzähligen Spalten, Durchgängen, Rissen und Höhlen durchsetzt. Die umliegenden steilen Wände bestehen aus Nagelfluh, einem Konglomerat aus Schotterablagerungen, welches typisch für diese Region ist. Es sieht aus als wären unzählige Kieselsteine, große und kleine Brocken miteinander durch gewalkt und fest zusammen gepappt. Dieses Gestein wurde auch zum Bauen verwendet und wird im Volksmund Herrgottsbeton genannten Gestein. In der Teufelsküche lösten sich also, lösten sich in der Nacheiszeit unterschiedlich große Blöcken aus der darüberliegenden steil aufragenden Abbruchkante und glitten auf dem rutschigen Untergrund talwärts.

Der Wald in der Umgebung zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt aus, alle charakteristischen Baumarten des Alpenvorlandes sind hier zu finden: Buche, Esche, Bergahorn, Bergulme, Fichte, Weißtanne, Kiefer und Eibe. Bei unserer Wanderung fanden wir u. a. Buschwindröschen, Schlüsselblumen, Leberblümchen, Lerchensporn, Alpenpestwurz, Hirschzungen und sogar eine Morchel.
Eine Wanderung durch diesen Wald punktet mit sowohl geologischen als auch botanischen Höhepunkten. Friedliche Waldesruhe freilich – wie das Paar, dessen Geschichte auf einem Schild gedichtlich verewigt ist – wird man hier nicht haben, denn der Ort ist gut frequentiert.

Als hier vor vielen hundert Jahren
Manch wild Getier und Bären waren
Erkor ein Mann als sichren Hort
Für Frau und Kind sich diesen Ort
Weil er gekannt noch nicht das Haus
Grub er sich eine Höhle aus
Sie lebten gut in jenen Tagen
Mit Pfeil und Bogen ging er jagen
Viel junges Wild und frische Fische
Gab es in seiner Teufelsküche
Des Nachts wenns kalt und sternenhell
Sie wärmten sich am Bärenfell
So lebten sie hier viele Jahre
Gesund und ohne Müh und Plage
Zum trinken gab es Beerenwein
Und so schlich sich das Unheil ein
Der blauen Kirschen giftger Saft
Hat Weib und Kind dahingerafft
Bevor das Gift auch ihn zernagte
Er bitterböse Worte sagte
Dem so berichtet die Legende
War der „Teufelsküche“ Ende.

Koporye-Tee / Ivan-Tee / Iwan Chai / Russischer Tee / Weidenröschen-Tee

Wie immer gilt: Anwendung in eigener Verantwortung, nach Rücksprache mit Arzt und Apotheker. Alle Angaben dienen lediglich zur Information und stellen keine Beratung dar.

Es summt um und um an den hoch aufstrebenden Pflanzen mit den hübschen rosa Blüten aus der
Familie der Nachtschattengewächse. Ich hatte sie schon oft gesehen, aber nie besonders beachtet. Diesen Sommer aber riefen sie mich. Sie sind überall zu finden: an Feld-, Wiesen-, Weg- und Waldrändern, auf sonnigen und offenen Flächen. Auf schweren lehmigen Böden, wo es feucht und sauer ist erscheint es nicht. Die mehrjährige, krautige, lichtliebende Staude kann eine Höhe von zwei Metern erreichen. Ihre Blätter sind schmal, lang und ähneln Weidenblättern. Längliche lockere Blütenstände sind in 10-45 Zentimeter langen Bürsten konzentriert. Jede Blüte hat vier lila bis dunkelrosa Blütenblätter, sie blühen von Juli bis September, während dieser ganzen Zeit können Blätter und Blüten zum Trocknen gesammelt werden. Sobald das Aussamen beginnt, sich also anstelle von Blüten Flusen (mit denen man in Russland Kissen und Matratzen gestopft hat) bilden, ist die Ernte vorüber. Das getrocknete Kraut wurde früher den Strohmatratzen beibefügt mit dem klangvollen Namen „Mariabettstroh“, immer in einerMischung mit anderen Kräutern um den Geburtsvorgang zu erleichtern. Das Weidenröschen zeichnet sich durch seine besondere Widerstandsfähigkeit aus. Es gehört zu den Pionierpflanzen, wächst als eines der Ersten nach einem Brand. Vielleicht wird es deshalb im Volksmund Feuerstaude genannt. In nur wenigen meiner alten Kräuterbücher ist die Pflanze beschrieben, eher lieblos bezeichnet Palow sie sogar als überbewertet. Hahnemanns Apothekerlexikon nennt sie Schmalblattunholdenkraut.

„… Schmalblattunholdenkraut, Epilobium angustifolium, L. [Flor. dan. tab. 280] mit geneigten Staubfäden, abstehenden, gleichbreiten, lanzetförmigen Blättern, und ungleichen Blumen, ein auf fünf Fuß hohes Kraut mit perennirender Wurzel auf dürren, harten Wasserufern im Gebüsche, wo es im July blaue Blumen trägt.

Die Alten glaubten, die etwas schleimicht adstringirend schmeckenden Blätter (Fol. Lysimachiae Chamaenerii) für wundheilend halten zu dürfen; vermuthlich haben sie aber ganz andre Kräfte, da die Russen sich mit dem Aufgusse zu berauschen pflegen. Die Wurzelkeime sollen hie und da in den nördlichen Gegenden gegessen werden, vermuthlich gekocht oder mit Essig zu Sallat, wo sie in beiden Fällen unschädlich werden können. Die Samenwolle dient zum Gespinste …“

Anm. Früher wurden aus dem gesponnenen Flaum Tücher gestrickt und aus den Fasern Seile hergestellt.)

Hahnemanns Apothekerlexikon

In einer alten Sammlung des Reichsnährstandes schließlich stand ein vager Hinweis auf die mögliche Fermentation und die anschließende Verwendung der Blätter als Ersatz des chinesischen Tees. Bei weiteren Recherchen stieß ich auf einige Legenden rund um dieses Getränk. Was nun davon wahr ist, ob der Export des „Ivan-Tschai“ nach Europa vor der Gründung der East India Tee Company wirklich in dem behaupteten sehr großen Umfange erfolgte und mit der Verbringung, der schließlichen Vergünstigung des echten Chinesischen Tees zum Erliegen kam, oder ob die Auswirkungen der bolschewistischen Revolution von 1917 ihn in Vergessenheit geraten lies – es muss etwas dran sein, denn die Schwiegertochter Ludwigs XIV. soll 1720 an einen ihrer Bekannten geschrieben haben:

Der Geschmack von asiatischem Tee ähnelt Heu mit Mist. Gott, wie kannst du solche Bitterkeit trinken! Hoch den Kräutertee aus Russland!“

Sicher belegt jedenfalls ist, dass im 18. Jhd. in dem Ort Koporje, ca. 100 km südwestlich von Sankt Petersburg, mit der Produktion im größeren Stil von Koporje-Tee begonnen wurde. Das ist nicht verwunderlich, wie in Studien nachgewiesen sind die dem Tee nachgesagte Eigenschaften durchaus zutreffend.

Weidenröschen ist immunstärkend durch polyphenolhaltigen Inhaltsstoffe wie Oenothein B. Er ist koffeinfrei, enthält keine Purine oder Oxalsäuren, somit wirkt er ausgleichend auf das Nervensystem und ist nicht säurebildend. Ivan-Tschai wurde in der Volksheilkunde bei (chronisch)entzündlichen Erkrankungen des Darms und der Blase eingesetzt. Hier ist der Inhaltsstoff Myricetin der Gameplayer. In klinischen Tests erwies sich Myricetin-3-O-glucuronid 500-mal stärker entzündungshemmend als das schulmedizische Mittel „Indometacin“). Die in geringen Mengen enthaltenen Alkaloide wirken positiv auf Stoffwechsel, Durchblutung sowie Nerven- und Harnsystem. Die Pflanze enthält neben Eisen, Kupfer, Mangan, Bor, Titan, Kalium, Magnesium, Calcium auch Vitamin A, B6 und C. (Quelle: (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Epilobium+angustifolium)

Weidenröschen wirkt:

  • allgemein stärkend auf den Körper;
  • normalisiert die Funktion des Verdauungstraktes;
  • hilft bei Schlaflosigkeit Diabetes, niedrigem Blutdruck, Pankreatitis;
  • wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus;
  • lindert die Schwere der Symptome bestimmter dermatologischer Erkrankungen, sogar auf Dekubitus und sonstigen schlecht heilenden, eiternden Wunden bringt das Kraut Linderung.
  • Es ist wirksam bei Gastritis, Colitis und Geschwüren; erhöht Hämoglobinwerte und reguliert sein Gleichgewicht;
  • hilft, die Psyche zu stabilisierensteigert die Leistungsfähigkeit, verbessert die Stimmung und erfrischt.
  • Bei einer beginnenden Erkältung hilft der Tee ebenfalls wegen seiner stärkenden Wirkung auf das Immunsystem.
  • Der Aufguss steigert die Manneskraft durch die enthaltenen Sterole und Gerbstoffe, diese regeln die Testosteronbildung und bringen dadurch den Hormonhaushalt in sein natürliches Gleichgewicht. Somit ist das Schmalblättrige Weidenröschen bei der Behandlung von Prostataleiden indiziert.
  • Die Symptomatik der vergrößerten Prostata wie Brennen beim Wasserlassen, Gefühl der nicht entleerten Blase und Schwierigkeiten beim Urinieren wird reduziert. Auch Frauen profitieren von der entzündungshemmenden, krampflösenden und harntreibenden Wirkung ebenso – insbesondere bei urologischen Erkrankungen wie Blasenentzündungen.

Es konnten nachgewiesen werden, dass das Kraut einen spektakulären Einfluss auf Krebserkrankungen hat. Der Auszug des Schmalblättrigen Weidenröschens enthält Chancerol bzw. Chanerozan, welches für zu einer gesteigerten Apoptose (kontrollierter, gesteuerter „Zellselbstmord“) der Krebszellen führt. Hierfür ist der Antitumorstoff Hanerol, der in den Blüten der Pflanze gefunden wurde mit verantwortlich.

Die russische Volksheilkunde wendet das Weidenröschen außerdem bei Hautkrankheiten, Geschwüren und Furunkeln an. Hierfür wird der Sud als Auflage oder Wickel angewendet bzw. dem Badewasser beigegeben.  Der Iwan-Tee mit seinen erstaunlichen Heilkräften ist ein traditionelles Getränk und Bestandteil schamanischer Räuchermischungen, dessen Kräfte so vielfältig sind, dass es sich lohnt ihn selbst herzustellen. Es wird ihm sogar nachgesagt, dass es die Laktation bei stillenden Frauen normalisiert. Tibetische Ärzte empfehlen den Tee bei Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Das Getränk ist eine Quelle für Mineralien, Vitamine, Alkaloide, Flavonoide.

Für die Zubereitung eines Aufgusses aus dem Kraut sind 1-2 Teelöffel für 1 Tasse mit sprudelnd kochendem Wasser zu übergießen und 5-10 Minuten ziehen zu lassen. Wie bei allen Kräuteraufgüssen sollte man mit der Anwendung nach zwei Wochen pausieren, damit kein Durchfall auftritt.

Die tibetische und die traditionelle russische Medizin schlägt die Einnahme des getrockneten und gepulverten Weidenröschens 3x tägl. 0,5 g in einem Glas Wasser zu den Mahlzeiten – wahrscheinlich in Anlehnung an einen genialen Arzt und Heiler. Sein Name ist mit dem Weidenröschen eng verknüpft: der Burjate Pyotr Aleksandrovich Badmaev (geb. 1851, gest. 1920 /1923 Пётр Александрович Бадмаев). Er war Wundarzt und führender Experte auf dem Gebiet tibetischen Medizin und Kräuterheilkunde, der Ende der fünfziger Jahre in St. Petersburg eine Heilkräuterapotheke eröffnete. Er übersetzte den wichtigsten Leitfaden zur medizinischen Wissenschaft Tibets, „Jud-Shi“. Badmaev war von 1875 bis zu seinem Lebensende sehr erfolgreich in seiner medizinischen Praxis tätig, seine Heilkünste waren sogar im Winterpalais gefragt. Wie aus den Briefen der Zarin Alexandra Fjodorowna hervorgeht soll Badmaevs Heilpulver auf der Basis des Weidenröschens dem Zarewitsch Alexei Nikolajewitsch Romanow, welcher an der Bluterkrankheit litt, dem Hofgemunkel nach, Linderung verschafft haben. (Quelle: Buch: Die letzte Zarin, ihre Briefe an Nikolaus II. und ihre Tagebuchblätter von 1914 bis zur Ermordung). Das Rezept für besagtes Heilpulver nahm Badmaev mit ins Grab, was nicht verwunderlich ist, den die Bolschewiki gingen mit dem betagten Arzt wenig zimperlich um (Quelle: http://www.hrono.ru/biograf/bio_b/badmaev.php). Sie holten ihn wieder und wieder zum Verhör und hielten ihn in Haft. Schließlich soll man ihn sogar auf einer Trage liegend inhaftiert haben.

Zusammensetzung

Die höchste Konzentration an Nährstoffen findet sich in den Blättern der Pflanze. Die Pflanze enthält:

  • Ballaststoffe – helfen, unverdaute Speisereste aus dem Körper zu entfernen, verbessern die Funktion des Verdauungstraktes,
  • Calzium – erhält den Knochenzustand aufrecht;
  • Carotin – beteiligt an der Bildung von Vitamin A im Körper;
  • Cumarine – wirken beruhigend;
  • Schleimstoffe / Zucker – füllt die Energiereserven des Körpers auf
  • Proteine – enthält Dutzende von Aminosäuren, einschließlich Essentieller;
  • Tannine (Gerbstoffe) – entgiftend und entzündungshemmend; reinigend, kann Durchfall stoppen und wirkt sich positiv auf den Verdauungstrakt
  • Vitamin C – stärkt das Immunsystem;
  • Flavonoide – verhindern das Altern und das Auftreten von Gefäßerkrankungen;
  • Phytosterole – besonders nützlich, um das Herz und das Fortpflanzungssystem gesund zu erhalten;
  • Eisen – beeinflusst die Menge an Hämoglobin im Blut;
  • Kalium – wichtig für die Herzfunktion;
  • Natrium – trägt dazu bei, den Körper im Ionengleichgewicht zu halten.
  • Histidin – stimuliert die Bildung von Enzymen und die Gewebereparatur, geeignet für Menschen mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts;
  • Asparaginsäure – für die normale Funktion des Zentralnervensystems und die Aufnahme von Mineralien;
  • Trethionin – unterstützt das Herz-Kreislauf- und Immunsystem sowie die Leber- und Nierenfunktion;
  • Tyrosin – hilft bei der Übertragung von Nervenimpulsen, was die Gehirnfunktion verbessert;
  • Leucin – ermöglicht eine schnellere Erholung des Muskelgewebes
  • Phenylalanin – regt die Durchblutung des Gehirns an, macht gute Laune
  • Methionin – beeinflusst die inneren Organe und verbessert die Nieren- und Leberfunktion.
  • Flavonoide wie Kämpferol und Quercetin, organische Säuren, die Vitamine der P-Gruppe 

Kontraindikationen:

  • Die Pflanze enthält Cumarin, welches sich gern im Körper anreichert, kann der langfristige und stark gesteigerte Konsum lebertoxisch wirken.
  • Bei Krampfadern, Thrombophlebitis, Blutgerinnungsstörungen, Arrhythmie, Prostatitis, Prostatahyperplasie, Krebs und Glomerulonephritis fragen Sie bitte Ihren Arzt.
  • Der übermäßige und unkontrollierter Gebrauch kann zu Störungen des Magen-Darm-Traktes führen, beispielsweise Durchfall verursachen.
  • Bei Kindern unter 6 Jahren, in Schwangerschaft und Stillzeit bitte Vorsicht walten lassen.
  • Bitte nicht zusammen mit anderen Beruhigungsmitteln und Antipyretika einnehmen

Sammlung und Vorbereitung

Ab Mitte Juli bis ca. Ende August (der Geschmack variiert zeitlich) am späten Vormittag oder am Nachmittag bei trockenem Wetter werden die Blätter gesammelt. Das geht ziemlich flott: die Pflanze unterhalb der Blüte fassen und mit der anderen Hand die Blätter abwärts abstreifen, genau bis an die Stelle, an der die ganz großen unteren Blätter wachsen. Diese stehen lassen, dann blüht die Pflanze vollständig und samt aus. Sie sind ohnehin grober und für den Tee sollen die zarten oberen Blätter verwendet werden.

Bei der Ernte der Blüten bitte diese einzeln von den Blütenständen zupfen, da die Blüten der Reihe nach Erscheinen kann mehrmals geerntet werden. Blätter in eine Richtung zeigend in einem Korb locker schichten, Blüten in einem extra Behältnis nach Hause tragen. Der Ertrag des fertigen Produkts im Vergleich zur frischen Blattmasse beträgt ungefähr 1: 4, daher werden viele Blätter benötigt. (Falls sie die Blütenstände verwenden wollen: diese abschneiden, wenn sie im unteren Teil zu blühen beginnen und der obere Teil noch Knospen hat. Wenn Sie den Blütenstand schneiden, wenn die unteren Blüten verwelkt sind, öffnen die Samenanlagen sich beim Trocknen, die Flusen fliegen heraus, was das Rohmaterial verdirbt. Die Pflanze ist überhaupt sehr willig die Samen während des Anwelkens auszubilden.)

Gärung und Trocknung

Das Geheimnis der Herstellung liegt in der Fermentation und der richtigen Trocknung. Bei allen Rezepten empfiehlt es sich, die Blattmasse nach der Gärung zu zerkleinern, ich habe eine große alte Schere benutzt.

Die Länge des Fermentationsprozesses hängt davon ab, welche Stärke der Tee haben soll. Länger fermentierter und damit dunklerer Tee ist im Geschmack milder. Um eine grüngelbe Tönung zu erhalten reichen 10-12 Stunden aus, für eine dunklere Färbung zwei bis drei Tage. Der bei Beginn der Blattgärung entstehende charakteristische Geruch verschwindet etwa am zweiten Tag. Überprüfen und schütteln Sie die Blätter regelmäßig, damit sie nicht schimmeln. Der Prozess ist abgeschlossen, wenn eine gleichmäßige Dunkelung der Blattmasse erreicht ist. Der Zeitpunkt der Gärung und die Temperatur, bei der sie durchgeführt wird, beeinflussen Farbe, Geschmack und Aroma des Endprodukts. Ivan-Tee kann dunkelgrün, gelb oder sogar schwarz fermentiert werden.

Es sind mehrere Methoden der Blattbehandlung überliefert, sie durch den Wolf zu drehen, ist eine davon und war für mich sehr anstrengend. Dadurch entfallen aber weitere Arbeitsschritte, das Endprodukt sieht natürlich vollkommen anders aus: 

Die von mir favorisierte Vorgehensweise:  

Die Blätter sorgsam verlesen, auf einem sauberen, (Leinen)Tuch so ausbreiten, dass sie nebeneinander in eine Richtung zeigen, über Nacht anwelken lassen. Dann das Tuch zusammenrollen und kräftig walken- durch diesen Vorgang werden die Blattadern beschädigt, Feuchtigkeit tritt aus, die Blätter färben sich nun schon dunkler. Dann ein Bündel Blätter (12 bis 15) zusammenfassen und zwischen den Handflächen mit Druck kräftig rollen. Sie sollten nun von selbst zusammenhalten, wenn sie das nicht tun könnte es sein, dass die Blätter schon zu trocken sind. Die so geformten Blattwürste nebeneinander auf das Tuch legen, ggf. etwas mit Wasser besprühen (nicht zu viel, das schimmelt sonst). Das können ruhig mehrere Schichten übereinander sein. Das Tuch nun zu einem stabilen festen Paket zusammenschlagen, in eine Kunststoffwanne legen und beschweren. (Ein voller Eimer Wasser oder Steine tun hier gutes Werk). Es wird 24–48 Stunden lang einer natürlichen Fermentation unterzogen. Das Kraut entwickelt bei der Fermentation beachtliche 40 Grad, Vorsicht das es nicht schimmelt. Meine russische Strickfreundin berichtete mir, dass das Blattmaterial in ihrem Heimatort bis zu 2 Monaten in der Leinenrolle belassen wird. Der Selbsttest wird zeigen was besser schmeckt. Um recht dunklen Tee zu erhalten könnte nun die Masse in ein Glas geschichtet und mindestens 36 Stunden an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur stehen gelassen werden. Ich bin da wegen der Schimmelgefahr bei meinen Experimenten sehr vorsichtig gewesen.

Eine weitere noch nicht ausprobierte Methode: die frisch gesammelten Blätter und Blüten im Schatten etwas antrocknen lassen, damit sie weicher werden und den Saft leichter abgeben. Dann vorsichtig mit den Händen kneten, zwischen den Handflächen rollen, ein 3-Liter-Glas fest damit füllen, mit einem Tuch verschließen und 2-3 Tage bei Raumtemperatur an einen dunklen Ort stellen.

Trocknen:

Nach Abschluss der Gärung die Blätter (mit einer großen Schere) in Stücke schneiden (entfällt bei der Fleischwolfmethode) und trocknen. Dazu die Blattmasse gleichmäßig in einer dünnen Schicht auf einem Backblech auslegen und zum Trocknen aufstellen. Oder: ein Leinentuch in einem belüfteten Raum (z. B. auf dem Dachboden) spannen und die Masse solange trocknen, bis die Blätter brüchig werden.

Um schwarzen Tee zu erhalten, verteilen Sie die fermentierte Masse in einer dünnen Schicht auf einem Backblech und trocknen Sie sie 1,5–2 Stunden lang bei einer Temperatur um die 95° C im Ofen.
Die Ofentür sollte leicht angelehnt sein. Achten Sie darauf, dass die Blätter sich nicht entzünden – nach der Gärung sind sie feucht und kleben leicht am Boden, daher regelmäßig wenden. Lassen Sie den fertigen Tee einen Tag „atmen“. Ich habe meinen Tee in einem Dörrautomat getrocknet bei dem die Temperatur einstellbar ist, auch hier gilt: von Zeit zu Zeit muss die Masse gewendet werden.

Zubereitung:

3 g getrocknetes Kraut in 250 ml in Wasser geben, abgedeckt wenigstens 10 Minuten ziehen lassen. In Russland wird ein Samowar verwendet und die Zugzeit beträgt mindestens 40 Minuten. Das muss bitte ausprobiert werden was Ihnen schmeckt. Die Stärke des Tees kann durch Zugabe von Wasser geschmacklich angepasst werden. Die Russen sagen, dass man nur einmal verdünnen darf.

Dosierung: 2 mal täglich 1 Glas: morgens auf nüchternen Magen und abends eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen, vorzugsweise 30-40 Minuten vor den Mahlzeiten über einen Zeitraum von 30 Tagen.

Auf der Basis von Ivan-Tee können Sie auch ein leichtes Heilgetränk herstellen. Dazu 1 Teelöffel der Trockenmischung mit 1 Liter warmem Wasser aufgießen und über Nacht stehen lassen. Sie können fermentierte Weidenröschenblätter mit nicht fermentierten Blüten, die auf die übliche Weise getrocknet wurden, mischen. Das sieht sehr schön aus, auch können andere getrocknete Kräuter, Blüten und Früchte (Äpfel, Hagebutten, Birnen…) zur Geschmacksabwandlung beigefügt werden.

Bei Dysbakteriose hilft ein Aufguss von Weidenröschentee. Dazu einen Eßlöffel Weidenröschentee mit einer Tasse kochenden Wasser übergießen, 8-10 Stunden in einer Thermoskanne bestehen, abseihen. 4 mal täglich ½ Tasse zu den Mahlzeiten einnehmen.

Abkochung: 10 g zerkleinerte getrocknete Rhizome werden in 250 ml heißes gekochtes Wasser gegossen, 20 Minuten gekocht und dann filtriert. Bei Gastritis und Colitis, Blutungen, Anämie 3-4 mal täglich einen Esslöffel einnehmen.

Tinktur aus Blüten und Blättern: 10 g getrocknete Weidenröschen in 100 ml 40% Wodka 10 Tage lang an einem dunklen, warmen Ort stehen lassen. Dosierung: 20 Tropfen auf 1 Esslöffel Wasser, 15 Minuten vor den Mahlzeiten, eingenommen über 1-2 Monate zur Verbesserung des Stoffwechsels, bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und als Prophylaxe zur Vorbeugung von Magengeschwüren und Krebs.

Tinktur aus Weidenröschenwurzel: 50 g getrocknete Weidenröschenwurzel auf 500 ml 40% Wodka, Standzeit zwei Wochen. Dosierung: Sie 25-30 Tropfen 20 Minuten vor den Mahlzeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Prostataadenomen und chronischen Blasenerkrankungen.

Und damit noch immer nicht genug, denn selbst in der Küche findet das Weidenröschen Verwendung:

Die Blätter können als Salat verwendet werden, die Triebe als Gemüse. Für den Salat die grob gehackten Blätter mit etwas saure Sahne, Zitrone, Öl und Salz anmachen, durchziehen lassen. Der Salat enthält viele Bitterstoffe, daran mangelt es ja sowieso. Wer es deftiger als Gemüsebeilage mag kann Blätter und Triebe grob hacken. Zwiebeln in etwas Öl (oder Speck) anrösten, die Pflanzenmasse hinzufügen, alles miteinander gar dünsten. Anschließend in wenig süße Sahne unterziehen und mit frischen Kräutern servieren. Die frischen Triebe könnten auch in leicht gesalzenem Wasser weichgekocht, dann in kalter Kräuter- oder Knoblauchsauce kredenzt werden.

Unfermentierten getrocknete Blätter und Blüten können selbstverständlich auch als Tee und / oder in Teemischungen verwendet oder zusammen mit anderen Kräutern es als Würzpaste klein gewiegt eingesalzen werden.

Hier noch das Rezept für eine Suppe:

100 g frische Triebe vom Weidenröschen blanchieren und abtropfen lassen. 25 g Wurzelgemüse und eine Zwiebel in etwas Öl oder Butter anschwitzen. Dann mit Brühe oder Wasser aufgießen, darin 300 g Kartoffelwürfel weichkochen. Salz und Pfeffer nicht vergessen. Wenn die Kartoffeln weich werden, die vorbereiteten Triebe des Weidenröschens sowie eine große Handvoll klein gehackte Brennnessel & Sauerampferblätter (gern auch weitere / andere Kräuter) zur Suppe geben. Zum Anrichten in den Suppenteller ein Ei schlagen, die Suppe darüber geben und einen Tupfen saure Sahne auflegen.

Letzter Hinweis: Die Botanik kennt ca. 50 verschiedene Arten des Weidenröschens, die auch miteinander Hybride bilden.

Es ist wirklich genug

Es dauert lange bis ich was sage – glaube ich. Jeden Morgen denk ich mir: Es kann ja nicht mehr schlimmer werden, machen wir einfach weiter. Aber jetzt reichts mir. Eins vorweg: Das ist kein Gejammer, sondern das was ICH empfinde. Ich will nicht hören das ich über den Tellerrand schauen soll, weil Anderen geht es ja noch so viel schlechter – geschenkt. Jeder ist in seinem Lebenskreiskauf eingebunden, tut das was er für Richtig erachtet, plant, stellt Weichen. Das was ich hier schreibe möchte ich verstanden wissen als Zusammenfassung dessen was wir derzeit LEBEN nennen. Was hier abgeht seit einigen Jahren und seinen bisherigen Gipfel in völlig undurchdachten für mich ganz und gar nicht mehr nachvollziehbaren Entscheidungen gipfelt ist einfach nur noch zum Speien.

In meinem Beruf führe ich täglich viele Gespräche mit Menschen aller Altersgruppen. Über die Jahre hat sich zu vielen immer wiederkehrenden Kontakten ein liebevolles Vertrauensverhältnis aufgebaut, mancher lässt seinen Sorgenrucksack einfach mal eben bei mir. Redet sich von der Seele, was ihn plagt, überdenkts dabei, ist es mal losgeworden, hin und wieder hat er beim Denken und Erzählen eine Idee, manchmal hilfts, mich freut das dann. Ich kann also sagen, das ich ziemlich viel zuhöre und ich höre genau hin.

Neben den alltäglichen Sorgen haben manche Menschen gesundheitliche Probleme, die in den letzten Monaten angewachsen sind. Das kann viele Ursachen haben, eine davon ist definitiv die Art zu Leben der letzten Jahre. Statt miteinander ist es ein Gegeneinander geworden, eine Ellenbogengesellschaft mehr denn je. Da werden Menschen ausgegrenzt, beschimpft, gemieden, als ob sie Aussatz hätten. Das tut weh. Da werden Menschen angeworben die Andere ausspionieren sollen, da schwärzt man sich gegenseitig an ob man die Nase – weil man es drin einfach nicht mehr ausgehalten hat – vor die Türe gestreckt hat, da kommt die Polizei nebst Arzt und erzwingt einen Test auf der Treppe vorm Haus zum „Gaudi“ aller Nachbarn, da wird ständig kontrolliert ob man daheim ist. Jeder von uns hat solches oder ähnliches erlebt. So! Und dann kommt man mit dem 9-Euro-Tiket, damit ja jeder durch die Gegend fahren kann, aus 1,5 Metern Abstand wird plötzlich dicht an dicht, aus Waschzwängen wird Sparen. Leute, das Wasser wird knapp – aber eine Tesla-Fabrik kann man in einem wasserarmen Gebiet bauen. Dazu noch die Kiefern roden, denn Wald kühlt ja auch keine Luft. Und noch mehr Windräder, die komisches Schwefelhexafluorid-Gas sf6 enthalten , das Zeug ist brandgefährlich für die Umwelt. Für neue Parks werden noch mehr Wälder gerodet, da sagt auch keiner was. Neulich traf ich einen Herrn von Eon beim Wandern, ein nettes Gespräch hatten wir. Ob die – bei uns glücklicherweise noch nicht stehenden Windräder die Winde bremsen – frug ich ihn. Nein, wie könnten sie das. Hm, ob er wohl recht hatte? Und siehe da: es scheint zu stimmen: Windräder bremsen den Wind – das hab ich mir immer gedacht. Aber nie, nie hat jemand in meinem Umfeld das hören wollen. Wenn ich meine langen Haare föhne merke ich doch wie der Wind aus dem Gebläse so beschwerlich durch das Dicht am Oberkopf weht aber in den Spitzen munter drauflos pustet. Ein Wahnsinn ist das geworden. Was kommt noch alles? Ach Mutter Erde, ich segne Dich.

So ist ein kleiner Trost errungen

So ist ein kleiner Trost errungen und eine kurze Frist gegönnt. Fürderhin kommt der Gleißner nicht umhin, für Nachsommer weiteres Unbill anzudräuen. So darf ein jeder freier Denker nicht fürliebnehmen mit Errungenen, denn die hoffärtigen Scharlatane werden weiterhin den garstig Schofel anbieten, zu leicht erwirtschaftet sich klingende Penunze damit. Der Weg hin zum Homunkulus ist bereitet, der ihren Scheffel stetig füllt. Weiterhin werden sie uns schrinnen, bedrängen, meucheln gar, ihre klaftertiefen Ränke schmieden, die ibiziele Rosskur durchzusetzen, was Wunder ihre irrschweifigen Narrenpossen erheben sie über die, die ihnen anvertraut. Derohalben erhebt euch gegen die Rabulisten, geharnischt & geeint für ihr Menetekel, lasst sie Bösmaulgeld entrichten. Bedungen vom erlebten Braste sollt vergangene Zeit uns Lehrer sein, das nicht sinkt der Kopf zum Sorgenmaste, nein aufrecht lasst uns weiter stehn.

Bin ich müde – doch stehen will und bleibe ich!

Bei uns gehts auf und ab, wie bei Euch auch. Sonnenklar. Aber jetzt muss ich mal was loswerden, das ist meine Meinung und wer das nicht mag – bitte scroll weiter.

Ich habe so was von keinen Bock mehr. Alles hat man geduldig mitgetragen, Klappe zu, weitermachen, seinen Beitrag leisten, nicht jammern – klotzen. Kein Stein des Anstoßes sein, nicht den Anderen in Bedrängnis bringen. Aber es ist genug! Was mir wirklich zu schaffen macht seit dem Beginn dieser unseligen Zeit ist das das alles auf die Lebenskraft schlägt.

Was ist das nur geworden, ein Tollhaus? Wo Handreichung, ein stetiges Voranschreiten, ja fachkundliche Führung sein sollte, da überschlägt man sich mit grotesken Vorschlägen. Viele kommen von Personen, die noch nicht so wirklich viel für die Gemeinschaft beigetragen haben, nicht mal wissen wie ein Arbeiterleben aussieht, was Miete oder Benzin für ein riesiger Posten sein können. Oder von solchen, deren Lebensläufe unschöne dunkle Flecken zieren, die natürlich nicht aufgearbeitet werden. Ein Anruf, und der Staatsanwalt schweigt. Keine Reue, kein Rücktritt, kein Versuch der Wiedergutmachung. Nein, man bleibt weiter am Futtertrog und verteidigt sein Tun – und selbstredend das so ergaunerte Hab und Gut noch mit kruden Ausreden. Ausbildung, Erfahrung, Eignungstests, Auswahl der besser Geeigneten – Fehlanzeige. Jeder kann alles, rückt von Posten zu Posten wie beim Monopoli vor und sitzt am Ende in der Schloßallee, während die, die das Ganze bezahlen, nicht mehr wissen wie eng sie den Gürtel noch schnallen sollen. Längst drückt er ihnen die Luft ab. Davon das „mein Großvater ein Stahlwerker war, oder ein Eisenbahner“ ect. kann man sich keinen Lorbeerkranz aufsetzen. Das ist vollkommen egal, wer oder was die Eltern waren. Gemessen wird an dem was DU tust. Mene, mene tekel upharsin – an wessen Wand stehts irgendwann? Denkt wer daran? Ich glaube kaum. Hauptsache die Leute in Angst und Panik halten – aber ist ja nicht wahr, gell. Da gehen Risse durch Familien und Freundschaften, durch die ganze Gesellschaft. Man hetzt und spaltet, allen voran Schreiber der großen Zeitungen. Ja, und auch die Damen und Herren in verantwortlichen Positionen. Sie wissen wohl, wie man die Worte kunstvoll setzt, das Schlagzeilen im Hirn wie faustgeschlagen maligne Blüten treiben. Sie überbieten sich darin eine schlagkräftiger als die Andere zu formulieren. Aber das war ja schon immer so: Was nicht passt wird auf Passend gestutzt oder weggesperrt, totgeschwiegen, dann geschmäht und in Verruf gebracht. Die Etikettierung, die man für simples Nachfragen erhält ist ungeheuerlich. Mach die Schublade auf, kehr alles zusammen, Hauptsache man redet nicht anständig darüber. Ein Skandal ist das. Da werden Zahlen umher jongliert, wichtige Bausteine und Fakten `nicht bis zu Ende` gedacht. Hauptsache in Talkshows sitzen und ständig Mutmaßungen abgeben und niemals von einem guten eintretenden Szenario ausgehen. Die selbstverliebte sogenannte Elite, die andere Meinungen mit Füßen tritt anstatt sie zu diskutieren, dabei aber mit den Fingern auf andere zeigen, sie maßregeln – ich hab’s so satt. Und das ist nicht nur beim C-Thema der Fall. Haben die Geschickelenker so gar nichts gelernt?! Oh wohl: wie man die Gelenkten noch derber an die Wand drängt, wie man sie betiteln kann und noch mehr Abwehr und Hass erzeugt. Divide et impera.

Und die Gazetten? Sind wie immer mit von der Partie. Schwardronieren von neuen Krisen, neuen Bedrohungen, neuen Kriegen, anstatt die Freundschaften zwischen den Völkern zu beschwören. Es sind nicht die Unterschiede zwischen den Kulturen die uns trennen, sie machen uns interessant, neugierig auf die Anderen – und sollten uns lehren, dass man sich nicht einmischt, gleich gar nicht unter falscher Flagge und gefälschten Beweisen. War es jemals zum Vorteil, wenn die angeblich höher entwickelte Gruppe plötzlich nur der Schwurhand Zeigefinger ausgestreckt lies? Längst lag in der anderen Faust das Schwert, versteckt hinter doppelzüngiger Moral. Nichts scheint Konsequenzen zu haben. Immer ärger, immer lauter das Gekeife, dabei werden im Hintergrund Weichen für neue Konflikte gestellt. Und wenn’s dann kracht ist wieder keiner (oder nur einer) daran schuld. Die Kinder tun mir unendlich leid, die Alleingelassenen und die die alleine sterben, oder die, die man schwerstkrank noch traktiert mit Unsinnigkeiten und nicht mal im Kreise ihrer Lieben sterben lassen kann. Glücklicherweise hat man unseren „Fall“ nach Haus gelassen. Ich habe ihn trotzdem nicht mehr gesehen…. ist alles nicht machbar gewesen, hunderte Kilometer trennten uns.

Angst vor Ansteckung habe ich nicht, wohl aber vor den staatlichen Zwangsmaßnahmen. Sind mir in unguter Erinnerung solche Übergriffigkeiten aus meiner Kindheit, nur weil meine Eltern anderere Meinung waren. Freilich kann man das nicht gleichsetzen, das will und tu ich auch nicht. Das Gefühl aber bleibt das Gleiche: eine diffuse Ahnung, dass da nicht viel Gutes bei rauskommt.

Dennoch sehe ich das alles als Chance für einen vorsichtigeren Umgang miteinander, auf ein sich Zurücknehmen, Entschleunigen, totales und verbales Abrüsten. Bauen wir eine neue Welt, machen wir einen Frieden, wie es noch keinen gab. Mitmenschen: Lasst uns reden! Lasst uns nicht schweigend aneinander vorüber gehen! Lasst erneut und machtvoller zusammenwachsen, neu erstarken was zusammengehört. Wir, die Friedfertigen sind gemeinsam so stark. Besinnen wir uns auf unsere Stärke und nutzen wir sie – für alle Kinder dieser Erde.

Der Wald – Buchbesprechung

Jedes Mal, wenn ich den sogenannten Wald betrete, ihn queren muss um zu den wirklich alten Bäumen, zu den Urwüchsigen, zum Wilden zu kommen, da blutet mir das Herz. Wieder einmal hat sich sein Gesicht verändert, klaffen neue große Lücken. Nein, es ist kein Wald indem wir herumstolpern, vielleicht eine kleine Ahnung von dem was einmal war und was unbedingt wieder sein muss. Was Wald ist, wie er lebt, atmet, sich fortwährend erneuert, zu unser aller Heil und Gesundheit, davon erzählt Peter Wohlleben. Und davon wie er tatsächlich sein könnte, wenn man ihn den ließe. Wären da nicht Waldbesitzer, Politiker, eine ganze Industrie, die – nun sagen wir mal – die einer wenig auf natürlichen und gesunden Gesetzmäßigkeiten bauenden Bewirtschaftung frönen. Warum wird so viel abgeholzt, warum wird mit Fleiß und Mutwillen so viel getötet? Nachhaltig ist das nicht, es fördert auch keine Artenvielfalt. Es sind nicht nur die Tiefen der Wälder, die da so rasant verschwinden. Auch an ihren Rändern, da wo das Buschwerk steht, lichtet es sich bedenklich. Und das soll noch mehr werden. Denn wann ist ein Wald ein Wald? Eine Fichtenplantage in MeckPomm anscheinend nicht. Auch wenn sie in sich funktioniert, überall nur Abholzung, Bodenzerstörung, Raubbau. Selbst im alten Forst sehe ich neue Fahrrinnen, donnern Biker irgendwo durch, die blanken Wurzeln der Bäume liegen schutzlos wie wundgescheuerte Knochen im Weg. Treten „Besucher“ Pilze um, sammeln die Essbaren in rauen Mengen, rupfen Blumen, zerren am Gezweige. Ich wünschte mir, der Wald könnte Ohrfeigen verteilen, aber kräftige. Leise, vorsichtig, niemand stören, nichts zerstören, ich bin Gast. Oh, wie liebe ich den Wald, den dunklen Tann, die lichten Birkenwäldchen mit Bachlauf, die hochaufstrebenden kräftigen Buchen. Wenn die Menschen doch endlich wieder ein Gespür dafür aufbrächten, es ist so wertvoll was ihnen verloren ging. Ich werde Wohllebens Buch verschenken, an ein paar Zeitgenossen, wo noch nicht Hopfen und Malz verloren ist. Vielleicht erkennt´s der Eine oder Andere doch: Der Wald ist ein Dom. Der Wald – Eine Entdeckungsreise von Peter Wohlleben Erschien am 11. Oktober 2016 256 Seiten, 11,8 x 18,7 cm

Wie wäre es bitte mit Zurückhaltung?

Bei manchen Menschen ist das schlicht und ergreifend nicht möglich. Es scheint vollkommen egal welche Argumentation man ins Feld führt, sie müssen immer und überall präsent sein, stets und ständig ihre Meinung verbreiten, ihre Unlust, ihr Unvermögen, für dass sie natürlich Andere verantwortlich machen. Und natürlich muss man sich dann das Gemecker anhören, ob man will oder nicht. Mir scheint, als nehme diese Unart mehr denn je überhand, mit fortschreiten des Jahres und seiner seltsamen Ereignisketten wird es mehr und mehr. Wie wäre es einfach mal mit Klappe halten? Einfach mal zur Ruhe kommen, mal nichts sagen, Rücksicht nehmen, Zurückhaltung üben, schweigen, nachdenken, dem Anderen Raum lassen, aber nein. Es wird, zumindest empfinde ich das so, zunehmend und rücksichtsloser herausgeschrien was man da gerade fühlt oder denkt. Und? Wollte ich das wissen? Scroll doch weiter, blättere um, geh einfach weiter. Aber nein, da muss man – nicht nur in der Anonymität des Netztes seine geballte Wut, seine Abneigung, ja seinen Hass auf seine Mitmenschen loslassen. 

Hey, es muss nicht jeder so denken wie alle. Es muss auch nicht jeder zu den gleichen Schlüssen kommen, wir dürfen bitte verschieden sein, in der Art zu leben, zu denken, zu fühlen, zu handeln, immer mit genügend Abstand um dem Anderen Raum zu geben. Ich gebe Acht, bilde ich mir ein, versuche es zumindest, ruf mich zur Ordnung. täglich. Die Thematik ist egal, jeder hat das Recht auf seine Meinung. Und mit dem Abstand, das ist ja auch so ein Ding. Gerade lief es noch, dann stockt es, rückt etwas auf. Ampel auf Grün, ich laufe weiter. Möchte zum Bäcker, hab ja Urlaub, da gönne ich uns ein schönes Abendbrot, mal mit Wurzelbrot, Bretzeln, seit einiger Zeit gibt es diese lecker mit Pfeffer, dazu selbstgemachtem Brotaufstrich. Schon habe ich neue Ideen im Kopf, für ein neues Buch, einen Beitrag auf dem Blog. Ich nehme die Menschen um mich freudig wahr. Es ist still, Gemurmel dringt an das Ohr, fühle mich wohl. Es ist wie immer, meine ich, und doch – ich war schon lang nicht mehr in der großen Stadt, komm mir vor als hätte ich Ausgang, bin guter Dinge. 

Und dann – heiliges Blechle – geht es rund. Blaulicht in Massen, wie aus dem Nichts blockieren plötzlich Polizeiwagen die Straße, noch einer, die Tür fliegt auf, Uniformierte hüpfen heraus, mit Masken und Helmen, zack, zack geht das, wie am Schnürchen. Von hinten rechts hör ich das Stampfen fester Sohlen, die Menschen in der Mitte sehe ich stoppen, umdrehen, Rufe dringen an mein Ohr, hört sich an wie „Achtung Kessel“ und dann ein Szenario, wie ich es schon in mir zugesandten Videos sah und nie verstehen konnten wie es so heftig und schnell eskaliert. In Diskussionen, gerade um die Inhalte solcher Videos, war die Quintessenz immer, dass wir nicht dabei waren und nicht wussten was vorher geschehen war, es also nicht beurteilen.

Es geht im wahrsten Sinn des Wortes Schlag auf Schlag:

Eine Frau wird aus dem Nichts mit einem Schlagstock vor die Brust geschlagen, ein schmerzverzerrtes Gesicht nehme ich wahr, ein Zusammensinken, Menschen umringen sie. Ich bin hellwach und stocksteif. Links an der Wand in Sichtweite wird eine weitere, recht zarte blonde Frau wird an die Wand gedrückt, zwei Polizisten, viel größer als sie, drehen ihr unsanft Arme auf den Rücken, sie schreit schmerzvoll auf, wird weggebracht. Warum? Was ist auf einmal los?! Mein Herz schlägt bis zum Hals, keine 3 Meter von mir ringen drei oder vier Beamte einen schreienden Mann nieder, ich kann nicht erkennen warum, sehe nur die unfassbar brutale Gewalt. Sie knieen auf ihm, halten ihn, schlagen ihn. Ein älterer Herr, der ihn kennt schreit auf die Beamten ein, sie mögen ihn auslassen, er kennt ihn gut. Auch er bekommt Prügel.

Ich schaue hin, bin vollkommen fassungslos, wie gelähmt, verstehe nicht was auf einmal los ist. Weg, ich muss weg. Ich laufe los, feige komm ich mir vor, mir ist übel, mein Herz klopft. Gedanken fliegen durch den Kopf, ich hoffe und bete den Geschundenen geht es einigermaßen. Die, die unfreiwilligen Zuschauer des Geschehens wurden, werden das irgendwie verarbeiten müssen. Sowas sieht man nicht jeden Tag, man ist das nicht gewöhnt. Und ehrlich: Ich möchte da keine Gewohnheit! Bitte nicht! 

Es war einer dieser Spaziergänge, kein Banner sah ich, kein Schild, kein Ruf, keine Parolen. Nur plötzlich und aus dem Nichts dieser für mich unfassbar brutale Zugriff der Polizei. Im Nachgang betrachtet ist mir die Polizeipräsenz schon aufgefallen, auch die kalten Augen einiger Beamten.

Aber ich war so damit beschäftigt mich an den Menschen zu erfreuen, wie sie da schlenderten, miteinander leise sprachen, so friedfertig und still, dass ich dem keine Bedeutung beimaß. Ich habe Gesichter studiert, Mimik und Gestik, neue Ideen für meinen Bleistift, habe ausgefallene Schuhe bewundert, fing Kinderlächeln auf, sah offensichtlich verliebte Pärchen miteinander Hand in Hand, sah in manches ängstliche Augenpaar und junge Menschen, den Blick auf das Handy, mit traumwandlerischer Sicherheit sich durch den Menschenstrom bewegend. Als ich schreibe schießen mir Tränen in die Augen. Etwas in mir ist nun endgültig dahin. Wie kann es sein, dass man mit solch sinnloser brutaler Gewalt seinen Mitmenschen begegnet? 

Wenn zukünftig das Gespräch auf die Polizei kommt werde ich leider nicht mehr sagen können, dass ich sie ausnehmend freundlich erlebt habe. Das tut mir wirklich sehr leid, nicht um meiner selbst willen. Ich weiß wohl, dass das Dunkle im Menschen sich Bahn bricht, schließlich habe ich das selbst mehrfach als Kind erleben dürfen. Auch staatliche Gewalt als ich klein war. Gegen meine Eltern, die es durchaus verstanden haben, das Meiste vor uns Kindern zu verstecken oder es zumindest so zu biegen, dass es schon irgendwie ging. Mir tut es leid um die jungen Beamten, die sich in naher Zukunft fragen werden, ob das hat sein müssen und warum sie mitgemacht haben. Schau in den Spiegel, junger Mensch, wer schaut Dich an?

Aschenputtels Umschlagtuch

In den alten DEFA-Märchenfilmen tragen die weiblichen Protagonisten meist ein Umschlagtuch. Je nach Jahreszeit mal feiner, mal gröber. Das fand ich schon als Kind recht hübsch, daher habe ich nun eins auf einer Strickmaschine hergestellt.

Maschine: Brother 965. 2 fädig, Baumwolle und Viskose Beilauffaden blaumetallic. Maschenweite 3.

So geht’s: 10 Maschen ganz rechts im Wickelanschlag anschlagen.
20 Reihen glatt rechts, am Anfang etwas festhalten, dann ein kleines Klappgewicht einhängen. Nun das Muster 255 programmieren und aller vier Reihen eine Nadel links in Arbeitsstellung bringen. Das so lange wiederholen, bis alle Nadeln in Arbeit sind. Für das mittlere Stück 20 Reihen im Muster weiter stricken. Dann aller 4 Reihen eine Masche nach rechts auf den Nachbarnadel hängen und die freigewordene Nadel außer Arbeit stellen. Solange fortfahren bis nur noch zehn Nadeln belegt sind. Glatt rechts 20 Reihen stricken, abketten. Waschen, spannen, trocknen lassen Die Zipfel jeweils mit einem Knoten verzieren.