Der Kreativität sind freilich gar keine Grenzen gesetzt. Als Grundrezept können Buttercremes auf Sirup-Basis, auf Puderzuckerbasis oder auf Milch-Eier-Basis oder nur auf der Grundlage von Ei hergestellt werden. Sehr beliebt – wahrscheinlich der Einfachheit halber sind Cremes aus Kondensmilch.
Kategorie: alte Rezepte
Würzen mit Champignons – erschienen im Lavendelo Nr. 4 / Herbst 2017
Erschienen in „Das Lavendelo“ Nr. 4 – Würzen mit Champignons – Auszug
Champignonsoja
Diese Essenz kann man sich ohne viel Mühe selber machen, sie hält sich dicht verschlossen Jahrelang.
Man benötigt ein, zwei Kilo Champignons, diese werden nur gereinigt, nicht geputzt anschließend grob gehackt. In einen großen Topf füllen, 1,5 EL Meersalz dazugeben, vier Gewürznelken, 1,5 El Pfeffer, 3 El Apfel- oder Balsamicoessig. Auf den Herd setzen und einfallen lassen, nicht kochen. Die Pilze in ein feinmaschinges Tuch geben, den Saft ablaufen lassen und die Pilze ausdrücken. Den aufgefangenen Saft nun etwas einkochen lassen, bis er etwas dicklich wird, anschließend in eine dunkle Flasche füllen und verschließen.
Kräuter-Champignon-Würze
2 Kilo Champingnons von Erdresten und Verunreinigungen befreien. Mit dem Wiegemesser ganz fein hacken und in einen Topf geben. Dazu kommen 2 El Salz, ½ El Kümmel. Eine Handvoll gemischter gehackter Kräuter von Beifuß, Thymian und Lorbeer. Das Ganze vermischen und 24 Stunden stehen lassen. Dann den Saft abgießen, Pilze ausdrücken. Den Saft durch einen Kaffeefilter laufen lassen, dann etwas einkochen lassen und mit Pfeffer und Muskatblüte abschmecken. Kochendheiß in Flaschen füllen und verschließen.
Der Schlehdorn – Prunus spinosa
Der Volksmund nennt das Rosengewächs und die Urform der Pflaumen Schlehdorn oder Schwarzdorn. Es handelt sich um einen bis zu drei Meter hohen Busch, dessen Äste mit spitzen Dornen ausgestattet sind. Hier ist unter anderen der Neuntöter, eine die Hecken bewohnende Vogelart zu Hause, der seine Beute auf die Dornen aufspießt. Selten sind beide geworden, weil natürliche Lebensräume – auch die an Feldrainen und Driften wachsenden Hecken – knapp werden in unserer durchgestylten Landschaft. Doch wenn im April und Mai der Schlehdorn in voller Blüte steht und sein balsamisches Duften von künftigen Genüssen kündet, dann offenbart ein in der Haupttrudennacht verräucherter Zweig die Wettervorhersage und hoffentlich reichen Erntesegen. Diese Nacht ist die erste Mainacht, jene Nacht in der die Hexen allesamt ihrem Herrn und Meister erscheinen müssen. An welchem Weib der illustren Gesellschaft der Beelzebub am meisten Gefallen findet, diese ist auserkoren Königin der Hexen zu sein.
Gleichwohl der Schlehdorn den antiken Ärzten bekannt war, so wird er doch erst ab dem 16. Jhd. unter Verwendung der Blüten und Rinde, gelegentlich auch der Wurzeln heilkundlich erwähnt. In Bosnien und Tirol band man sich beispielsweise die Zweige an die Brust, diese sollte gegen Fieber und Gicht helfen, die Blätter ergeben einen Tabakersatz oder auch ein Surrogat für Schwarzen Tee. Die Blüten sind ein – so Kneip – unschuldiges, nahezu nebenwirkungsfreies zuverlässiges Abführmittel, der Tee wirkt Magen stärkend. In alten Heilschriften wird der eingedickte Saft der mit Fruchtreife von September bis Oktober geernteten herb zusammenziehenden Früchte gegen Ruhr erwähnt, der italienische Arzt Matthiolus gab den Beerensaft bei Geschwüren an Zähnen und im Hals. Der Kräutervater Bock bezeichnet den Schlehdorn als einen Segen für die armen Leute, die die Früchte in der Pfanne rösten damit sie genießbar werden. Auch sind Rezepte zu Bereitung des Schlehenweins überliefert, dem die vorzüglichen Eigenschaften der ganzen Pflanze nachgesagt werden. Insgesamt sind die Früchte eher unergiebiger, das Fruchtfleisch geben sie nur ungern frei, die mit Dornen bewährten Büsche erschweren die Ernte, die Kerne sollten bei der Verarbeitung nicht zerstoßen werden. Dennoch lohnt sich aller Aufwand, was man versteht, wenn man sie gekostet hat. Die Schlehe ist eine der säurereichsten Früchte unserer Heimat, aber sie schenkt höchste Gaumenfreuden. Ein klares Gelee aus Apfelsaft mit den Blüten garniert kombiniert beide Aromen hervorragend, aus den Früchten entsteht ein vorzügliches Gelee gern auch in Verbindung mit Birne und Apfel. Die ganzen Früchte können in Zuckeressig eingemacht werden.
Schlehen in Zuckeressig „Der Schlehdorn – Prunus spinosa“ weiterlesen
Limonaden & Vergorenes erschienen im Lavendelo Heft Nr. 3 / 2017
Quelle: http://www.lavendelo.de |
Ich habe ein Stelldichein gehabt, im Sommerheft „Das Lavendelo„. Schaut gern mal vorbei, ich mag das Magazin total 🙂
Limonaden & Vergorenes
Quelle: http://www.lavendelo.de |
Für die Selbstfabrikation von Limonaden bietet sich das Verdünnen von Fruchtsaft und Fruchtmus, Sirup, Wein und Essig an. Diese Zutaten werden mit reinem Wasser verdünnt und abgeschmeckt. Durch die Zugabe von Natron sprudelt es bzw. bitzelt es leicht auf der Zunge. Bei der Limonadenherstellung kannst du verschiedene Gewürze und Früchte miteinander kombinieren, ganz so wie beim Marmeladekochen, damit immer wieder neue Geschmacksnuancen entstehen. Ganz wichtig beim Süßen ist die Entscheidung, ob mit Honig, Xylitol bzw. Rohrzucker gearbeitet wird. Xylitol, auch Xylit genannt, verstärkt das natürliche Aroma, brauner Rohrzucker fügt eine feine Karamellnote hinzu und Honig eben eine Honignote.
Erschienen im Lavendelschaf: Fermentierte Lebensmittel selbst gemacht
Das Sauerkraut.
- nur frisches Sauerkraut verwenden, kein pasteurisiertes oder eingekochtes. Das Kraut ist tot.
- Sauerkraut niemals waschen oder ausdrücken.
- Den Saft kannst du auffangen und als mild wirkendes Abführmittel verwenden. Die Trübung ist ein Zeichen für Qualität und keinesfalls ein Mangel.
Das Kraut selbst zu machen ist sehr einfach.
- lediglich 6 – 8 Marmeladengläser und
- ein schönen großen Weißkohl, ca. 2,5 Kg Gewicht
Mehr brauchst du nicht.
- Der Kohl wird entblättert, gewaschen und klein gehackt oder gehobelt, die Küchenmaschine o. ä. tut hier gute Dienste.
- Ist alles fertig zerkleinert vermische den Kohl mit etwas Salz. Man benötigt ungefähr einen nicht gehäuften Eesslöffel Salz auf ein Kilo Kraut. Das Komische ist: man braucht weniger, als man annimmt. Sei sparsam, schnell ist es versalzen.
- Jetzt das Kraut in die vorbereiteten Gläser füllen, fest eindrücken und zuschrauben. Keine Angst, die Gläser gehen nicht kaputt, aber bitte in eine Plastikwanne stellen, es kann sein, dass etwas Saft aus den Gläsern raus läuft, man weiß ja nie. Bei einigen Gläsern ist nix und bei anderen wieder doch.
- Nach ein paar Tagen kann man es sehen wie es blubbert, dann heißt es geduldig warten. 14 Tage bis 3 Wochen solltest du dem Weißkraut Zeit lassen.
Geschmacks-Abwandlungen:
- Füge ein Lorbeerblatt und zwei Wacholderbeeren oder
- etwas Kümmel oder ein Stück Apfel und Karotte oder
- etwas Bockshornklee und Bengalpfeffer oder
- einen Schluck Wein hinzu.
MET
Käse
Handkäse & Kräuterkrustenkäse
- Von 500 g selbst gemachten, trocken, Quark, gewürzt mit Kümmel
- forme nun kleine flache Klopse, decke sie mit einem feuchten, in Essigwasser getränkte und ausgewrungenen Tuch ab.
- Nun musst du warten, der Käse reift unter dem Tuch, befeuchte das Tuch hin und wieder mit Essigwasser.
- Für dein Essigwasser nimm einen mild schmeckenden Essig, 1 El auf 500 ml Wasser.
- Kontrolliere hin und wieder, ob sich Schimmel bildet. Wenn ja, musst du ihn mit Essigwasser säubern. Wenn der Käse anfängt glasig zu werden ist er auf einem guten Weg. Gib ihm noch ein, zwei Tage. Drückst du mit dem Finger drauf ist muss es elastisch sein.
- Der Reifevorgang dauert zwischen 7 und 10 Tagen. Hast du einen Tontopf, kannst du die Käse da auch reinlegen, der Topf ist am Besten im Keller aufgehoben. Zu warm darf es dem Käse nicht sein.
- Du kannst auch etwas mehr als faustgroße Laibe formen und diese vor dem Trocknen in getrockneten Kräutern wenden. So bekommt er eine schöne Rinde und schimmelt auch nicht. Die Kräuter konservieren den Käse.
- Du kannst den Käse auch in Salz und Pfeffer wenden.
Sauerteig
- Mische von beiden Zutaten in einer Schüssel, decke sie ab und las es an einem warmen Ort (20 Grad) stehen.
- Am nächsten Tag füttere den Ansatz mit je 250 g von beiden Zutaten.
- Am darauffolgenden Tag mische wieder Mehl und Wasser hinzu und lass das Ganze 24 Stunden in Ruhe stehen.
Nach der Standzeit bekommt der Sauerteigrisse und Bläschen, er riecht angenehm säuerlich, du kannst ihn sofort verwenden. Falls der Sauerteig sehr scharf riecht, musst Du ihn entsorgen. Für ein Brot brauchst du 20 – 40 % der Gesamtmenge am Sauerteig. Du kannst auch den Roggen halb und halb, also gemahlen und geschrotete mit Wasser anrühren. Dazu kann zum Starten ein Esslöffel Joghurt, Buttermilch, oder Molke verwendet werden.
Weizensauer:
Essenerbrot
- 300 g Weizenkörner in eine große Schüssel geben und mit Wasser gut einweichen, über Nacht zugedeckt stehen lassen.
- Das Wasser am nächsten Tag abgießen. Nach 8 Stunden die Körner mit handwarmen Wasser besprengen, überschüssiges Wasser wieder abgießen. Den Vorgang nach weiteren 8 Stunden wiederholen und das solange, bis die Keime so lang wie das Korn sind.
- Nun die Masse im Mörser mit 25 g Rosinen und 25 g Walnüssen zerstoßen.
- Den Teig zu flachen Fladen formen und an der Sonne trocknen. Durch die schonende Trocknung bleiben alles Vitamine und Mineralien erhalten. Es ist total gesund und vegan.
Mit Fleischwolf und Backofen geht es natürlich schneller. Allerdings wird es da auch eher getrocknet als gebacken. Bei 150 – bis max 160 Grad dauert das bis zu 1,5 Stunden. Die 160 Grad-Grenze ist deshalb einzuhalten, weil drüber die Vitamine so langsam das Zeitliche segnen. Ein höherer Wassergehalt im Gebäck schützt die Vitamine durch die Verdunstung, d. h. auch bei höheren Backtemperaturen sind immer noch Vitas enthalten, wenn alles optimal ist, das nun mal so am Rande.
Essig
- Verwende nur einwandfreies Obst.
- Aus diesem stelle, wenn es gewaschen und verlesen ist, eine Maische her. Lass sie zwei Wochen mit einem Mulltuch verschlossen stehen. In dieser Zeit findet eine alkoholische Gärung statt, die man mit etwas Weinhefe beschleunigen kann.
- Anschließend gib die Maische durch einen Durchschlag und lasst über einem weithalsigen Gefäß abtropfen. Die Flüssigkeit mußt du mit Wasser vermischen, bis der Alkoholgehalt unter 5% fällt enthält. (Alkoholmeter verwenden, gibt es günstig im Netz Destillatio.com ).
Das Behältnis wird nur maximal ¾ befüllt, damit der Ansatz atmen kann. In der Luft befinden sich neben anderen Bakterien auch wilde Essigbakterien. Diese siedeln sich im Behältnis an und wandeln den Alkohol mit Hilfe des Sauerstoffes in Essigsäure um. Man erkennt es am Duft, es fängt an nach Leim zu riechen. Es gibt auch spezielle Reinzuchtbakterien zu kaufen. Zum Schutz vor Fliegen spanne bitte einen frischen, gut ausgewaschenen Damenstumpf darüber, oder einen Mulllappen, den man mit Bindfaden fixiert. Das Glas mit dem Ansatz und den eventuell hinzu gegebenen Bakterien an einen warmen Ort stellen. In den ersten Wochen kannst du täglich am Glase rütteln, das freut die kleinen Helferlein. Etwas Honig im Ansatz tut ebenfalls Wunder.
Quargeln – Käsespezialität
Vegetarischer Käse
Vegetarischer Käse
- 1 l Sojamilch aufkochen und mit dem
- Saft einer Zitrone unter langsamen Umrühren vermischen.
- Nun vom Feuer nehmen und noch etwas weiter rühren, bis sich eine gewisse Dicke einstellt. Der Masse eine viertel Stunde Ruhe gönnen. Dann wie bei jeder Quarkgewinnung den Käse über Nacht abtropfen lassen, das gibt dann ca. 450-500 g Frischkäse.
- Abschließend würzen nach Geschmack und im Kühlschrank aufbewahren.
Liptauer Käse selbst gemacht
Um diesem zu zubereiten benötigt man gesalzenen Frischkäse aus Schafsmilch. Alternativ ginge dann trockener Quark, also nicht das komische nasse Zeug aus dem Kühlregal, dass kann man erst einmal abtropfen lassen.
250 g Quark durch ein Sieb drücken,
125 g Butter auslassen und schaumig rühren, zum Quark geben.
125 ml saure Sahne unterrühren. Das Ganze vermischen mit
1/2 EL ungar. Paprikapulver,
2 TL gemörserter Kümmel (da kommen die Aromen besser raus finde ich und nicht jeder mag die Körnlein zwischen den Zähnen stecken haben). Außerdem
1 kleine klein geschnittene Zwiebel und
1 TL Tafelsenf. Wer mag gibt noch
1 TL gehakte Kapern zu und / oder einige klein gehackte Sardellen.
Zu einer glatten Masse verarbeiten, im Kühlschrank fest werden lassen. Dann stürzen und zu einer (traditionellen) Kuppel formen, mit Schnittlauch bestreuen und zu kräftigen Brot und Bier servieren.
Brimsenkäse
4 Liter Schafsmilch werden mit 200 ml Ziegenmilch in einen großen Topf gegeben und auf soweit erhitzt, dass man mit der Hand reinlangen kann, ohne sich weh zu tun. Die Milch wird mit einer halben Labtablette eingelabt. Erhitzen und Dicklegen geschieht innerhalb von gut 10 Minuten. Dann fährt man mit sauberen Händen in die Gallerte und zerkleinert sie gründlich, es wird nicht gerührt oder gebrannt. Der Bruch wird sofort auf ein Tuch geschöpft, mit den Händen zu einer Kugel geformt und dann zum weiteren Entmolken aufgehängt. Wenn dann nach einiger Zeit das Tropfen stark nachgelassen hat, nimmt man den Bruch wieder aus dem Tuch, walkt ihn unter Zugabe von reinem Salz gehörig mit den Händen durch und gibt ihn in kleine Holzkistchen, wo er an einem kühlem Ort solange reifen darf, bis er salbenartig wird und pikant schmeckt.
Handkäse & Kräuterkrustenkäse
Neue Rezepte und Ergänzungen zu meinem Buch „Alles selbst gemacht: Butter, Käse, Öl & mehr“ folgen hier.
Käse machen ist nicht schwer. Wichtig ist, dass alles blitzsauber ist.
Handkäse aus deinem Quark / Frischkäse. Schön trocken und krümelig muss dein Quark sein, je weniger Wasser, desto besser. Wasche die Hände und alle Geräte mit heißem Wasser ab.
Von 500 g selbst gemachten, trocken, Quark, gewürzt mit Kümmel forme nun kleine flache Klopse,
decke sie mit einem feuchten, in Essigwasser getränkte und ausgewrungenen Tuch ab.
Nun musst du warten, der Käse reift unter dem Tuch, befeuchte das Tuch hin und wieder mit Essigwasser. Für dein Essigwasser nimm einen mild schmeckenden Essig, 1 El auf 500 ml Wasser.
Kontrolliere hin und wieder, ob sich Schimmel bildet. Wenn ja, musst du ihn mit Essigwasser säubern.
Wenn der Käse anfängt glasig zu werden ist er auf einem guten Weg. Gib ihm noch ein, zwei Tage. Drückst du mit dem Finger drauf ist muss es elastisch sein. Der Reifevorgang dauert zwischen 7 und 10 Tagen. Hast du einen Tontopf, kannst du die Käse da auch reinlegen, der Topf ist am Besten im Keller aufgehoben. Zu Warm darf es dem Käse nicht sein.
Mit Kruste:
Du kannst auch etwas mehr als faustgroße Laibe formen und diese vor dem Trocknen in getrockneten Kräutern wenden. So bekommt er eine schöne Rinde und schimmelt auch nicht. Die Kräuter konservieren den Käse. Du kannst den Käse auch in Salz und Pfeffer wenden.